154 Dritte Periode. und ritterlichen Sinnes, znm Könige gewählt. Schon während des ersten Reichstages vergrößerte er seine mäßige Hausmacht dadurch, daß er mit Böhmens Krone, um welche der Kärnther Herzog Heinrich mir den Oesterrcichern stritt, dem Wunsche und der Bitte der Böhmen gemäß, seinen Sohn Johann belehnte. Hierauf suchte er durch einen Römerzug das seit Friedrich II. in Italien gänzlich gesunkene Ansehen der deutschen Kaiser gegen Frankreich und de» Papst wieder herzustellen. Schon war er mit der eisernen Krone der Lombarden und der Kaiserkrone geschmückt; schon rüstete er sich, um im Bunde mit Sicilien das in Italien auch nach dem Untergange der Hohenstaufen noch fortdauernde Parteiengewühl zwischen Welfen und Gibellinen^ niederzudrücken, als er durch die Greuelthat eines flörentinischen Mönches fiel (24. August 131Z). Nun wählte die luxemburgische Partei den Herzog Ludwig IV. von Oberbayern (1314 — 1347), einen der edelsten nnd besten Fürsten, die je die Krone schmückte, die österreichische Partei aber den Herzog Friedrich den Schönen von Oesterreich. Beide wurden gekrönt und führten, von ihren Parteien unterstützt, einen mehr verheerenden, als entscheidenden Krieg, bis endlich Ludwig durch die Geschicklichkeit seines Feldherrn Schwep)) ermann seinen Gegner in dem blutigen Treffen zwischen Ampfing und Mühldorf besiegte und gefangen nahm (28sten Sept. 1322). Sein Ansehen war nun in Deutschland genug befestiget, um seinen Sohn Ludwig mit der erledigten Mark Brandenburg belehnen (1325) und seinen Einfluß aufJtalien durch Unterstützung der gibellinischen Partei fühlbar machen zu können. Allein mit Leopold, Fried¬ richs Bruder, der den Krieg auch dann noch rastlos fortsetzte, als Ludwig seinem gefangenen Gegner für das Versprechen künftiger Freundschaft und der Derzichtleistung auf die Rcichskrone die Freiheit geschenkt hatte, vereinigten sich der König von Frankreich, der Papst und heimlich auch der Kdnig von Böhmen. Der Papst verweigerte nicht nur die Anerkennung Ludwigs, sondern belegte ihn mit dem Banne, und alle jene, die ihn ferner als Kaiser aner¬ kennenwürden. mit dem Interdikte. Redlich hielt Friedrich, was er versprochen hatte; statt sich vom Papste seinesEides entbinden zu lassen \