115 Die Christnach t im Jahre 1705. ?3on Tölz herab es zog in düstern Reihen An unsrer wilden Isar Ufer hin, Das aufgeregte bap'rsche Volk in Waffen: ES wollte nicht mehr länger fürchten, zagen, Und kühn den Feind auS Münchens Mauern jagen; Frei will das brave Volk die jungen Prinzen sehen, Ja — siegen will eS, oder selbst zu Grunde gehen. Die Bürger Münchens waren einverstanden, OaS Hofgesinde und die Schüler auch; *) Sie wollen, wenn des Kampfes Stunde schlägt, Oie Waffen in der Hauptstadt selbst erheben, Und mit dem Volk vereint nach Freiheit streben. Cs tönen dumpf die Glocken von den Thürmen, Zum Tempel rufe» sie in heil'ger Nacht; *) Es war verabredet, daß die Studenten in München, ungefähr sechshundert an der Zahl, bei dem ersten Kanonenschuß bewaffnet auf dem Anger stehen soll¬ ten, die Bürger der Hauptstadt wollten sich vordem Augustinerklostcr und die Hofbedicnte vor dem kur¬ fürstlichen Schlosse versammeln; alle zur tapfern Un¬ terstützung des Angriffes von Ztußen.