*74 Geschichte ber Römer reif sah, mir dem Feinde'sich zu messen- kuckte er fteudi'4 Ins Feld. ' Die Anzahl der Truppen auf beyden Seiten war nur geringe;' das Heer von Karthago bestand nur aus zwölf tausend Mann zu Fuß, und vier tausend zu Pferde; das römische Heer war beiläufig von gleichet Stärke. Der erste Umstand, welcher den Regulus beurr» tuhigte, war, daß die Feinde ihre Art, sich zu lagern, Linderten, und einen andern Ort zum Lager aussuchten» Bisher hatten sie sehr waldichte und unebene Orte gesucht, wo ihre Reuterey sich verwickelte, und ihre Elephanten ganz unbrauchbar waren. Jetzt aber hielten sie sich be¬ ständig im offenen Felde, und ließen der-römischen Ar¬ mee so wenig Ruhe, daß Regulus sich endlich genöthigt sah, kn die Ebne herauszurücken, und über den Fluß zu gehen, um ihnen ein Treffen zu liefern. DerLacèdâmonier wachte die allerschicklrchste Anordnung unter seinen Trup¬ pen; er stellte feine Reuterey auf die Flügel; die Elephan¬ ten vertheilte ek in gehörigen Zwischenräumen hinter die Linie des schwerbewaffneten Fußvolks; die lcichtbewaffnes ten Truppen stellte er vor dieselbe, mit dem Befehl, sich hinter das Fußvolk zurückzuziehen, sobald sie ihre Waffen abgeschossen hätten. Dièses war eine meisterhafte Stel¬ lung, eben so, wie sie die Römer in glückl.chen Treffen KU machen pflegten, ob sie ihnen gleich- in diesem zürn Verderben gereichte. Denn die Römer wurden nach einem langen und Hartnäckigen Widerstände, mit einer schrecklichen Niederlage in die Flucht geschlagen; der größte Theil ihres Heeres lag getödtct auf dem Schlächtftlde, und Regu'us selbst wurde gefangen genommen. Ein so großer und unerwar¬ teter Sieg erfüllte die'Straßen von Karthago mit einet ausgelaßnen Freude; sie konnten sich nicht satt an dem Sieger sehen, ob er gleich Nur klein von Person, und sei¬ ner äußern Gestalt nach unbedeutend schien. Aber diese Gesinnungen dauerten nicht lange; denn bald verwandelte sich ihre Bewunderung in Neid. Sie konnten nicht er¬ tragen, daß sie einem Fremden zu danken hatten, wozu sie