\J\J I 440 Drittes Kapitel. Die Germanen. H. 1. Kämpfe der Römer mit den nördlichen Völkern. 1. Germanen und Celten. Den Kriegen der Römer mit den Germanen, welche den Umsturz des Römerreichs herbeiführten, gingen die Streitigkei¬ ten mit den celtischen Galliern voran, die in den ältern Zeiten außer in Frankreich auch in Deutschland zwischen dem ercyni- schen Walde, dem Rhein und Main wohnten. Nachdem bereits die mit Bellowes in Italien eingewanderten Celten (Bojer), welche die etrurischen Städte am Padus eroberten, von den Römern bezwungen worden waren, bestand das große boische Reich, welches des Bellowes Bruder, Sigowes, im nachherigen Germanien gründete, noch lange fort. Ja es hatte sich ein Theil der von den Römern geschlagenen Bojer über die Alpen an die Donau gewendet und östlich von den Gränzen der Tau- risker Wohnsitze begründet (um d. I. 250). Von diesen Bo- jern, welche gleichsam ein transrhenanisches Gallien bildeten, waren auch die bekannten Züge nach Macédonien, Hella^und Klein¬ asien ausgegangen. Gerade dieses Vordringen der Bojer des Sigo- wes und der flüchtigen Bojer des Bellowes brachte aber auch die Celten in Berührung mit den Germanen, welche durch diese zweifache Auswanderung der Bojer im Vorrücken gegen Mittel¬ europa sich aufgehalten sahen. Als nun der große Auszug der Cimbern und Teutonen erfolgte, versuchten diese germanischen Völker die Wohnsitze der Bojer zu durchbrechen und wandten sich deshalb längs der Oder zu den Karpathen, über die Theiß