358 XXIII. Wie Staaten Irans KOI Iran, einst der Schauplatz großer Begebenheiten, zeigt heute »och die Ruine» seiner alten Kultur: Volkreiche Städte, gewaltige Waffer- leitiinge», Tempelreste, Straßen, Ackerfelder, Rosenhaine *), Landsitze, Gärten. Allein diese Herrlichkeiten zerfallen immer mehr, und die be¬ vorzugten Gegenden bilden fast nur den Saum des Landes. Im Innern erscheint Iran voller Steppen und Wüsten; diese versanden die pro¬ duktiven Flächen immer mehr. Trockenheit, wie sie überhaupt ein Charakterzug Hochastcns ist, macht auch hier künstliche Bewässerung nöthig. — Bei den wenig geordneten staatlichen Verhältnissen besitzt Iran verhältnißmäßig geringe Bedeutung für unsere Geschäftswelt. DaS armselige Heer vermag nicht nur europäischen Truppen nicht zu wider- stehen; sondern es kann die Bewohner der Ebene nicht einmal von den Plünderungen der unbotmäßige» RaubvölkerI) 3) schützen. Die innern Zwistigkeiten, die Erpressungen der Fürsten und Statthalter, die Ueber- griffe Rußlands und Englands haben die Macht des Reiches gebrochen. „Gleich den Türken suchen sich die Perser in neuester Zeit fränkische Kultur anzueignen; aber was nützen Telegraphen, Militärdressur u. dgl., wenn für Erziehung der Jugend, für Hebung des friedlichen Erwerbes und für Sicherheit des Lebens und Eigenthums nicht gesorgt wird?" 602 Der Lauddüll scheint für die geringe Volksmenge 4) hinreichend Getreide zu erzeugen. Der persische Safran, die beste aller Sor¬ ten 3), an den Küsten des Kaspi und um Hamadangebaut, kommt selten nach Europa. Auch der Safflor gilt als reinst« und farb- I) Persien, Afghanistan und Beludfchistan. 2) Die Eentifolie stammt aus Persien. 3) z B. der Kurden. 4) Auf 45.000 Quadratmeilen leben höchsten« 16.000,000 Einwohner, d. h. es komme» durchschnittlich 355 Seelen auf 1 Quadrat- meile. ¡5) vergleiche tz. 153. 8) zwischen Teheran und Bagdad, näher dem erster»