IV S. 303, Nr. 81 u. a.) berühren das speciell literarhistorische Gebiet und werden bei späterer Behandlung dieses Zweiges des Sprachunterrichts zweckmäßige Verwerthung finden können. Abschnitt 111 behandelt „Land und Leute." Nach einigen Sagen aus der klassischen Vorzeit folgen Bilder zur Kulturgeschichte des griechischen und römi¬ schen Volkes aus den Werken von Duncker, Winckelmann, Curtius, Nägele, Mommsen und Herder. Die außerordentlich anschaulichen und in edler Sprache geschriebenen Mittheilungen von O. Jäger sind mehrfach verwerthet worden. Bald aber heißt es: „Deutschland über Alles" (S. 173). Des deutschen Landes und Volkes Art lieferte reichen und mehrfach ganz neuen Stoff zu geographischen, geschichtlichen und besonders kulturgeschichtlichen Characterbildern nach den Dar¬ stellungen von W. Giesebrecht, Mommsen, Duller, v. Goethe, Kutzen, Novalis, Wilken, v. Raumer, W. Menzel, I. Grimm, Stolberg, Heine (Reisebilder!), G. Freytag (—der, wie kaum ein Anderer, es verstanden hat, treue und anschauliche Zeit- und Sittenbilder zu entwerfen —), v. Tschudi, Meiners, Schnaase, Ranke, Grube, v. Schiller, v. Archenholtz, Leo, K. Stöber, u. a. Ueber Deutschlands Grenzen hinaus führen die Mittheilungen von Lübke, Mayer, u. a.; das Leben des Meeres schildern Romberg, Heger, Masius, Zimmermann; in der Steppe orientiren uns A. v. Humboldt und E. Schwab; mit der Natur des Nordens machen uns Mügge und v. Schubert bekannt; die Wüste beschreibt uns H. Stahl; einen Blick in die Reize des Morgenlandes eröff¬ nen uns Schurig, Busch, Hettner u. a.; mit Julien Turgan machen wir eine Spazierfahrt über den Wolken, und durch den Ring der Liebe schauen wir zuletzt mit A. Grün (S. 415) noch einmal auf das zurück, was bisher auf unserer Wanderung uns beschäftigte: auf „die Erde und den Himmel, die Menschen und ihr Land". Mit den geschichtlichen Darstellungen- für deren Anordnung die chronologische Folge der Ereignisse als leitendes Prinzip gedient hat, sind die geographischen Mittheilungen zu ganzen Bildern vereinigt, um welche passende Dichtungen von Hoffmann v. Fallersleben, Brentano, A. Stöber, Uhland, Geibel, Hölderlin, V. v. Scheffel, Novalis, v. Chamisso, Schwab, v. Schiller, Kerner, Mosen, A. Grün, Lenau, de la Motte Fouque, L. Giesebrecht, W. Müller und Freiligrath als Schmuck sich ranken. Aehnlich wie bei Abschnitt II sind auch hier nur solche Stoffe ausgewählt worden, welche geschichtlich denkwürdige Persönlichkeiten und geographisch wichtige Landestheile von interessanten, dem eigentlichen geschicht¬ lichen und geographischen Unterricht ferner liegenden Gesichtspunkten, aus betrachten. Der IV. Abschnitt: „Zur deutschen Literaturgeschichte" bringt nach chronologischer Ordnung Proben aus der prosaischen und poetischen Literatur, vor¬ zugsweise der letzteren, um unter Hinzunahme der Dichtungen der vorhergehenden Abschnitte einen geeigneten poetischen Stoff zur Auswahl für die Memorir- und Vor¬ tragsübungen zu haben. Daß die größeren epischen Dichtungen, wie das Nibelun¬ genlied, die Gudrunsage, Hermann und Dorothea u. s. w., entweder im Unterrichte oder in der Privatlektüre vollständig gelesen und erklärt werden müffen, ist selbstverständlich; immerhin aber werden einzelne Musterstücke aus denselben zu eingehender Besprechung erwünscht sein. Von der Aufnahme dramatischer Bruch¬ stücke ist aus naheliegenden Gründen Abstand genommen worden. Es darf wohl kaum noch besonders hervorgehoben werden, daß die eingestreuten, bald längeren, bald kürzeren biographischen Mittheilungen nur den Werth von Notizen haben, welche dem Schüler bei der Aneignung des bezüglichen Stoffes als Anknüpfungspunkte dienen sollen.