1III rundet werden müssen, wenn sie nicht bruchstückartig erscheinen sollen. Solche Stũůcke sind kenntlich gemacht durch ein Sternchen hinter dem Namen des Verfassers. Da das Lesebuch seine Aufgabe durch Darbietung mustergültiger Sprachstücke nicht erschöpft, auch nicht bloß dazu bestimmt ist, den in den verschiedenen Unterrichtsgebieten dargebotenen Wissensstoff in geeigneter Weise zu ergänzen, sondern vor allem an der erziehlichen Arbeit der Schule mitzu⸗ wirken hat, so ist es unser Bestreben gewesen, durch unser Buch echt christlichen Sinn zu pflegen, unsere deutschen Kinder in deutsche Denkweise einzuführen, sie mit ihrer Heimat, mit deutscher Art und Silte in Vergangenheit und Gegenwart vertraut zu machen, in ihnen valerländische Gesinnung und treue Liebe zum Herrscherhause zu erwecken und ihre Herzen für das Wahre, Gute und Schöne zu erwärmen. Der vaterländischen Geschichte, der dentschen Sage und dem Märchen, dem Volks- und Vaterlandsliede, sowie dem Sprichwort ist darum reiche Berücksichtigung zuteil geworden. Wenn wir dem Sprich⸗ wort einen breiten Raum vergönnten, so geschah dies weil auch wir von der Wahrheit des Wortes von Gustav Gerber (in dessen „Die Sprache als Kunst“) vollkommen überzeugt sind: Die Einwirkung des Sprichworts auf Gestaltung und Wahrung der Denkweise, auf die Kultur der Völker ist ungemein weitgreifend, und es bestimmt in stiller Leitung ebenso kräftig und vielfach die öffentliche Meinung, wie die Beurteilung privater Lebensverhältnisse, ja selbst die Erwägungen Hochgebildeter.“ An naturkundlichen und geographischen Bildern haben wir nur eine mãäßige Anzahl geboten. Ein Buch wie das unsrige hat nicht die Aufgabe, den Unterricht in den Realien in dem Grade zu unterstützen, wie ein Buch für Schulverhältnisse einfachster Art. Wir mochten darum keine übergroße Zahl von Stücken, die im trocknen Leitfadenstil gehalten sind, aufnehmen, sondern haben nur Mustern korrekter und fesselnder Darstellung Raum gewährt. Für die Landesteile, in denen unser Buch gebraucht wird, werden besondere Ergãnzungshefte erscheinen, welche den Schüler mit der Sage und Geschichte seiner engern Heimat, dem Leben und Treiben ihrer Bewohner bekannt und vertraut machen sollen.) Die in frühern Ausgaben den Lesestücken beigegebenen erklärenden Fußnoten fehlen in der Neubearbeitung; sie werden in besondern, nur dem Lehrer zugänglichen Heften erscheinen.?) Von unserm Lesebuch ist eine Ausgabe für evangelische, sowie eine solche für konfessionell gemischte Schulen erschienen. Sollten diese beiden Aus⸗ gaben eine freundliche Aufnahme finden, so wird von berufener Hand auch eine besondere Ausgabe für katholische Schulanstalten bearbeitet werden. Wir kommen den Wüsischen uns wohlgesinnter hervorragender Schul⸗ männer nach, die sich unsers Buches in den ihnen unterstellten Schulen bedienen, indem wir die Stoffe nicht wie in der ältern Ausgabe nur nach ihrer — ) Einige dieser Hestchen liegen bereits vor. 2) Die Sachlihen und sprachlichen Anmerkungen“ zur Ausgabe B der Neubearbeitung unsers Lesebuches sind bereits zur Ausgabe gelangt.