125 Wenn am Gletscher heiß die Sonne leckt, wenn die Quelle von den Bergen springt, alles rings mit jungem Grün sich deckt und das Lustgetön der Wälder klingt, Lüfte lind und lau würzt die grüne Au, und der Himmel lacht so rein und blau, schallt es von den Höh'n bis zum Tale weit: „O, wie wunderschön ist die Frühlingszeit!“ War's nicht auch zur jungen Frühlingszeit als mein Herz sich deinem Herz erschloß, als von dir, du wundersüße Maid ich den ersten langen Kuß genoß? Durch den Hain erklang heller Lustgesang, und die Quelle von den Bergen sprang, scholl es von den Höh'n bis zum Tale weit: „O, wie wunderschön ist die Frühlingszeit ! Friedrich Bodenstedt. 54. Berqquell. Was eilest du, Quell, so flink und so hell hinunter ins Tal? Was murmelst du leise die trällernde Weise, du kleiner, sprudelnder Wasserfall? — Ich trage das Singen und all das Klingen, so heiter und munter, von Bergeshöhen hinunter den Menschen ins Tal. Vielleicht, daß drunten einmal,