49 chen gekostet? „Nein, Herr,“ antwortete Jansen mürrisch, „aber so geht's nimmer, — bei un in deutn ist és aus mit dem Gewinn auf dem gewöhnlichen Wege bei dem verwer terten Kriege. Potz Blitz und Guad was hilft uns unser grobes Schiff, das immer an der Rüdleo vis eine Schnecke sich hinwindet, um uns die sündteuren VWaren von den geizigen Mynheern aus Holland herbeizubolen? Wir müssen zwanzigfach bezahlen, vas wir einfaci aus da erston Hand haben könnten von ihren Nachbarn, den Engländern, und in Amerika selbst. Bebt mir auf ein Jahr das Senitt und so viel Geld und Nürn— berger Waren als möglioh und iubt min nach der neuen Wolt fahren; ihr vwibt, der alto Fanven war schon zweimal dort und verstent den Kram. Zwar der alte Herr 3 aueh immer ängstlich und meinte, es lasse vich ja ohne grobes Wagnis schon bei uns vas gewinnen; aber das ibt un anders geworden, drum muß man's anders treiben.“ Da standen die beiden Herren auf, gingen lange im Zimmer auf und ab und beratschlagten. Nachdäem nun joedes Für und Vider hinreichend erwogen Norden, wie es verständigen Minnern ziemt, wurde beschlosson, dab Jansen reisen sollte. Vier Mochen später vehritt Herr n Steen in seinem Ratsherrngewande mit Jansen neben und zwei schwerbepacten Dienern hinter sich dem Hafen z2u. Die dep ganzen Hafendamm bedeckende Menge des Voll die er u und Jauebzen der Zurüstung und Abfahrt des groben Handelsschiffes harrte, machte, als Gruit mit Jansen ansam, ehrerbietig Platz; denn der wackere Mann war geliebt und geachtet von alt und jung, ornehm und gering. Einige Ratsherren, Preunde der beiden, traten freundlieh grüßend hiĩnzu, und der ältere, ein Mannenit greisem Haar und Bart, sprach; „Freund Hermann, euer Schiff ist schier schwer bepackt und geladen; ihr habt doch nicht zuviel gewagt? denn veit ist der Wesg und gefährlich die Fabrt, und unser sansen ist eben auch bäner de Jüngsten mehr.“ Herr Hermann zuckte die Achreln und sprach: „Der Jansen hat's auf sich, ihm, geiner Treue, Kenntnis und Geschicklichkeit hab' ich vertraut und allos überlassen.“ Aber Jansen antwortete munter: Labt's euch nicht anfechten, ihr Herren! Es ist das dritte Mal, daß ich die Fahrt mache, und aller guten Dinge sind ja drei; drum hoffe ich fest, r eben u gesund und freudig vieder; wir haben ja das Sprichwort: Gott verläbt keinen Deutschen — und den alten Jahnen nun behon cinna gar nicht; drum lebet wohbl!“ Da donnerte der erste dignalschuß zur Abfabrt, und das Boot, das ihn einnehmen sollte ur Uberfabrt on dem Schiffe, hatte eben gelandet. Der ehrliche Jansen drüchto enνn noch einmal kräftig beide Hände; ein paar Thränen trãufelten dem alten Junggesellen in den grauen Bart, und or stieg ein Die Musik ertönte lebhafter; leieht hinziehend über die pe Deutsches Lesebuch. Ausgabe B. Oberstufe.