207 — gestürzt als du selbst?“ Er löste die Reichsacht und hätte ihin aueh wohl wieder erböht, aber er durtt es nicht ohne den Spruch der Fürsten. Diever lautcte: „Braunschweig und Lüne- burg sollen dem Löwen bleiben; doehn mub er sieben Jabre lang von deutscher Drde fortt Diece Fuet verringerte ihm der Kaiser auf drei Jahre. Da mußte nun der Löwe, welcher einst Königen gleich geherrscht, mit Weib und Kind von dannen Aehen; seine eigene Stadt Bardowik verschlob ibm böhnend die Dhore. Er ging nack England zu seinem Schwiegervater, dem König Heintiek I. So schien die Macht der Welfen zer trümmert. Um so höher wuchs nun dio Macht der Hohen- staufen heran, wio für die Ewigkeit, und auf deutscher Erde schien nicht ihres gleichen. Der edlo Raior gebrauehte sie mit Weisheit und Mibigung zur Wollfabrt des Reten. Pduard Duller. 143. Friedrich Rotbart. Tief im Schoße des Kiffhäusers, Alles schweigt, nur hin und wieder bei der Ampel rotem Schein fällt ein Tropfen vom Gestein, sitzt der alte Kaiser Friedrich bis der große Morgen plbtzlich an dem Tisch von Marmorstein. bricht mit Feuersglut herein; Ihn umwallt der Purpurmantel, VBis der Mle stolzen Fluges ihn umfängt der Rüstung Pracht; um des Berges Gipfel zieht doch auf seinen Augenwimpern daß von seines Fittichs Rauschen liegt des Schlafes efe Nacht. dort der Rabenschwarm entflieht. Vorgesunken ruht das Antlitz, Aber dann wie ferner Donner drin sich Ernst und Milde paart; rollt es durch den Berg herauf, durch den Marmortisch gewachsen und der Kaiser greift zum Schwerte, ist ein langer goldner Bart. und die Ritter wachen auf. Rings wie ehrne Bilder stehen Laut in seinen Angeln tönend, seine Ritter um ihn her, springet auf das ehrne Thorʒ harnischglänzend, schwertumgürtet; Barbarossa mit den Seinen aber tief im Schlaf wie er. steigt im Waffenschmuck empor. Heinrich auch, der Ofterdinger, Auf dem Helm trägt er die Krone ist in ihrer stummen Schar und den Sieg in seiner Hand; mit den liederreichen Lippen, Schwerter blißen, Harfen klingen, mit dem blondgelockten Haar. wo er schreitet durch das Land Seine Harfe ruht dem Sänger Und dem alten Kaiser beugen in der Linken ohne Klang, sich die Völker allzugleich, doch auf seiner hohen Stirne und aufs neu zu Aachen gründet schläft ein künftiger Gesang. er das heil'ge deutsche Reich Emanuel Geibel. 144. Graf Eberhard der Rauschebart. 1. Der überfall im Wildbad. In schönen Sommertagen, wann lau die Lüfte wehn, die Wälder lustig grünen, die Garten blühend stehn, da ritt aus Stutgarts Thoren ein Held von stolzer Art, Graf Eberhard der Greiner, der alte Rauschebart.