363 — Zeführt wird. Außer diesem Zucker wird aber auch ein chwarzer Sirup gewonnen, weleher Melasse heißt. Man mischt denselben mit Wasser und Hefe, worauf er gärt, und aus lieser gegornen Masse destilliert man das stark weingeistige betrunl, dalebes Rum genannt wird. Wenn der Robzucker zu uns gekommen ist, wird er in ignen Fabriken, den sogenannten Zuckerraffinerieen, gereinigt, 0 daß weiber Zuceker daraus entsteht. Zu diesem Zwecke kocht man ihn mit Wasser und Eiweiß oder Ochsenblut, da- mit er Llar wird. Hierauf läßt man die Flüssigkeit durch ge- branmtes Knochenmehbl flieben, wobei aller FParbstoff beseitigt Vird. Die reine Zuckermasse wird in grobßen Pfannen einge- kocht und in Formen gegossen. Letæatre haben an ibrem untern Vitz zulaufenden Ende ein Loch, welches jedoch zugestopft Vird, und in ihnen erstarrt der Zucker alsbald. Wenn hierauf ler Pfropfen herausgezogen wird, so fliebt ein brauner Zucker- saft ab, welebhen man virup nennt. Der weiße Zucker vwird Wer aus der Vorm genommen und getrocknet und hat nun die Gestalt eines spitzen Huts. Der Hutzucker kommt in verschie- lener Voinheit vor, je nachdem er mehr oder weniger weiß nd hart ist. Der feinste wird Raffinade genannt. Melis und lanpenuαοr sind geringere Sorten. Wenn man gereinigten, lochmals geläuterten und zur Sirupsdicke abgedampften Zucker in metallne Risten giebt, welehe mit Fäden durchzogen sind, und ihn an einem stark geheizten Orte verdunsten läßt, so detzen sich an die Fäden grobe Zuckerkristalle an. Den hier- durch gebildeten harten Zucker nennt mwan Kandis, und man unterscheidet nach der Reinheit braunen, gelben oder weiben Kandigaueor. Zucker findet sich aber nicht nur im Zuckerrohr, sondern auch in vielen andern Pflanzen, 2. B. in den süßen Beeren und Früchten, in Feigen und Rosinen, sowie auch im Honig. Die eiben Ruben, dio Möhren, die roten Rüben schmecken benfalls ub wegen des Zuckers, den sie enthalten, die Menge lessoben i aber verhältnismäbig so gering in diesen Wurzeln, dab voine Gewinnung die darauf verwandten Kosten nicht leken üräen in den Rumceirüben jedoch ist eine größre Mengo Zucker enthalten, veshalb man sie im groben anbaut und zur Bereitung von weißem Zucker verwendet. Da cinmal dôr Verbrauch von Zucker auf der ganzen Erde auch bei uns ein ungeheuer grober ist, so muß man sich puan. daß in Deutschland der Anbau von Runkelrüben zum veck der Zucekerbereitung, vomit der erste Anfang gegen Ende des vorigen Jahrhunderts gemacht wurde, in einer bedeutenden Ausdehnan betrieben virä, welche von Jahr zu Jahr in fort- Mhrendem Steigen begriffen ist. Schon im Jahre 1853 wurden in den Zollvereinsstaaten achtzehn Millionen Zentner Runkel- rüben 2ur aton von Zucker verwendet. Diese Masse