273 ganz kleinen Tierchen werden frei, durchdringen die Darm wand und gelangen in verschiedene Teile des Körpers, um sich zu Finnenwürmern zu entwickeln. Es ist dies eine lange und in hohem Maße dem Zufalle über¬ lassene Entwickelungsreihe. Der Finnenwurm muß gegessen wer¬ den, um im Darme des Essers zum Bandwurme zu werden, und die von diesem in seinen einzelnen Gliedern erzeugten Eier und Jungen müssen wiederum genossen oder wenigstens eingenommen werden, um in das Innere des Körpers und namentlich in das Fleisch eindringen und sich hier zu neuen Finnenwürmern aus¬ bilden zu können. K. Virchow. 161. Hoffnung. 1. Und dräut der Winter noch so sehr mit trotzigen Gebärden, und streut er Li- und Schnee umher, cs muß doch Srühling werden. 2. Und drängen die Uebel noch so dicht sich vor den Blick der Sonne, sie wecket doch mit ihrem Licht einmal die Welt zur Wonne. Z. Blast nur, ihr Stürme, blast mit Macht! Mir soll darob nicht bangen; auf leisen Sohlen über Nacht kommt doch der Lenz gegangen. ! 4. Da wacht die Lrdc grünend auf, ! weiß nicht, wie ihr geschehen, ! und lacht in den sonnigen Limmel hinauf | und mochte vor Cuft vergehen. Z. Sie flicht sich blühende Kränze ins Laar und schmückt sich mit Rosen rmd Ähren rmd läßt die Brünnlein rieseln klar, als wären es Sreudenzähren. 6. Drum still! Und wie es frieren mag, o Lerz, gib dich zufrieden; es ist ein großer Maientag ! der ganzen Welt befchieden. 7. Und wenrr dir oft auch bangt und grarrt, als fei die Löll' auf Lrden; nur unverzagt auf Gott vertraut! LS MUß doch LrÜhling werden. Lmanuel Geibel. 162. VitWmtih Ans Yaierhuih, nns Dürr, lrhtieh dirh mt, dns hntte fest mit deinem gnnzen Herzen! Hier stnd die stnrken Mnrzetn deiner Arnlt; dort in der st'eniden Mett stehst dn nttein, ein lehmnnkes Hohr, dns jeder Sturrn zerknirkt. Fr. v. Schiller. Lesebuch VH. (Emil Roth in Gießen.) 18