4 0 der Inneren Mission für Deutschland gekommen. Als ihm vor der groben Versammlung das Wort gegeben war, hielt er jene berühmte, gewaltige Rede, die man mit Recht den Ruf zur Inneren Mission genannt hat. „Tausende,“ so führte er aus, „ssindd in unserem Volke getauft, aber sie leben als Heiden. Niemand fragt nach ihnen, niemand sueht sie. Da sind Scharen von Wanderern auf den Landstraben, Gefangene in den Gefängnissen, Deutsche im Auslande, Seeleute in den Hafenstädten und Hunderte von Armen in den Grobstädten, die nie ein Gotteswort erreicht. Gerade die Verlorenen hat Jesus gesucht. Nach seinem Vorbilde haben wir den Beruf, diesen allen zu dienen, und wir können diesen Beruf nur ausüben durch Entfaltung der Inneren Mission. Wir, die Mitglieder der christlichen Kirche, müssen es unserm Volke be— zeugen, dabh uns die Liebe gehört wie der Glaube.“ NMit dieser Tat ist Wichern der Herold der Inneren Mission geworden. Sein Ruf hallte durch ganz Deutschland und fand überall willige Herzen. Als VWichern am ?7. April 1881 nach einem Leben voller Arbeit von Gott heimgerufen wurde, wubte er, der „Barmherzige Samariter“ ist fleißbig an der Arbeit, um in der Christenheit zu retten, was verloren gehen könnte, zu heilen und zu pflegen, was da krankt und seufzt. Auf seinem Grabstein steht unter seinem Namen sein WVahlspruch: „Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt über— wunden hat.“ III. Ihre Arbeitin unserer Heimat Auch in unserer Heimatprovinz Hannover hat man das Werk der Inneren Mission auf des Herolds Ruf mit Freuden angegriffen. Wir haben jetzt sechs grobe Rettungshäuser: das Linerhaus bei Celle, auf unmittelbare Einwirkung Wicherns entstanden, das Rettungshaus zu Ricklingen, das zu Schladen, die Hünenburg bei Melle, das ostfriesische Rettungshaus zu Grobefehn und das Stephansstift vor Hannover. In allen diesen Anstalten wird an den Herzen der Knaben und Mädchen gearbeitet in dem Glauben, der dureh die Liebe tätig ist. und herzerfreuend ist der Segen, der von diesen Häusern ausgeht. Aber nicht nur an die Jugend hat der „Barmherzige Samariter““ gedacht, auch an die Erwachsenen. Da ziehen Jahr für Jahr viele tausend Männer dureh unser Vaterland, die keine Arbeit haben. Die christliche Liebe hilft ihnen durch die „Verpflegungsstation?“. Auf einer solchen Station erhält der Wanderer Nachtquartier und Speise. Dafür mub er der Station einige Arbeit leisten, Holz