81 Tu, was jeder loben mußte, wenn die gange Welt es wũßte! Tu es, daß es niemand weiß, und gedoppelt ist sein Preisl Priodrion Ruokert. Vas Gutes du tusst, schreib in den Sand, was du empfängst, in Marmorwand/ wolfuang v Goetle. 101. Wonhlttoat im Pricuort. . Almosengeben armet nicht. 2. Arme Leute bringen einen Gruß voom lieben Gott mit. . Wer lange fragt, gibt niceht gern. 1. Doppelt gibt, wer bald gibt. 5. Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb. 5. Gib gern den Armen und freundlieh und tull, so bist du ein Geber, wie Gott ihn will. 102. Johanna Sebus. Der Damm zerreißt, das Feld erbraust, die Fluten spülen, die Fläche saust. „Ich trage dich, Mutter, durch die Flut, noch reicht sie nicht hoch, ich wate gut.“ — „Auch uns bedenke, bedrängt wie wir sind, die Hausgenossin, drei arme Kind'! die schwache Frau! . . . Du gehst davon!“ — Sie trägt die Mutter durchs Wasser schon. „Zum Bühle da rettet euch! harret derweil! gleich kehr' ich zurück, uns allen ist Heil. Zum Bühl ist's noch trocken und wenige Schritt'; doch nehmt auch mir meine Ziege mit!“ Der Damm zerschmilzt, das Feld erbraust, die Fluten wühlen, die Fläche saust. Sie setzt die Mutter auf sichres Land, schön Suschen, gleich wieder zur Flut gewandt. „Wohin? wohin? Die Breite schwoll; des Wassers ist hüben und drüben voll. Verwegen ins Tiefe willst du hinein?“ — „Sie sollen und müssen gerettet sein!“ Der Damm verschwindet, die Welle braust, eine Meereswoge, sie schwankt und saust. 9 *