O. Geographische Bilder. 123 0. Geographische Bilder. 30. In Sturmes UNot. Eiskalt die Nacht, am Nordseestrand wütet ein Sturm über See und Sand. Die Brandung donnert, die Wogen roll'n, wie Himmel und Meer miteinander groll'n. zDie Fischer im Dorf, von Sorgen erfüllt, hören es, wie die Windsbraut brüllt, die wuchtig über die Dünen fegt, wildgrimmig auf Giebel und Dächer schlägt. Nun dröhnt bei des Morgens Dämmerschein lo ein Kanonenschuß in das Tosen hinein. Ein Schiff in Not! Da springen sie auf, alte wie junge, zum Strand im Lauf und sehen gescheitert, fest auf dem Riff, ein unabbringlich verlorenes Schiff. 5 Das Rettungsboot klar, hinein und fort, wenn's menschenmöglich, zum Schreckensort! Doch wo ist Harro? Der Führer fehlt, der alle mit seinem Mut beseelt. Im nächsten Dorf blieb er zu Nacht, 20 hat auch wohl statt zu schlafen gewacht. Sie können nicht warten, dort gähnt das Grab Seeleuten wie sie, — so stoßen sie ab. Sie legen sich in die Riemen mit Macht; die Dollen ächzen, die Planke kracht, 2 die Wellen schwingen und schleudern das Boot, Sturzsee'n bringen's in grausige Not, daß denen am Strande das Herz erbebt so haben noch keinen Nordwest sie erlebt; Doch die auf dem Wasser, in Stürmen erprobt, 0 Trotz bieten sie allem, was wider sie tobt; sie steuern dem Schiffe näher und nah, und endlich, endlich sind sie nun da,