253 Das war ein freudiges Erzählen, als der Vater von der Arbeit kam. Anton wußte den Brief noch einmal vorlesen. Der Vater rechnete aus, wann Karl wohl in fttel sein könne. Wir waren alle enttäuscht, als er sagte, es. könne noch drei Monate dauern. „Ich habe schon mit meinem Meister gesprochen", sagte der Vater. „Karl kann sogleich wieder eintreten. Er steht in gutem Andenken." Die Mutter sagte zu alledem gar nichts. Aber man sah ihr die große Freude am Gesicht an. 3. Am 17. Juli war der Brief abgeschickt worden. Am 4. Oktober überbrachte der Postbote ein Telegramm. Der Vater entfaltete es und las: „Soeben in Kiel angekommen. Montag 636 in Bonn. Karl." Natürlich gingen wir alle zusammen zum Bahnhof. Der Vater bekam gern die letzte Stunde frei, und kurz nach 6 Uhr stand die ganze Familie am Bahnhof. Karl winkte zum Fenster hinaus, als der Zug einlief, und bald war er mitten unter uns. Das war ein frohes Wiedersehen. Die Mutier weinte vor Freuden. Zu Hause gab es ein Erzählen ohne Ende. Was hatte Karl nicht alles gesehen auf der weiten Reise und in fremden Ländern! Aber etwas habe ich aus Karls Erzählung am besten behalten. Karl sagte nämlich zu allerletzt: „Es war schön draußen in der weiten Welt. Aber zu Hause, in der Heimat, da ist's doch am allerschönsten. Das haben auch meine drei Kameraden aus Westfalen gesagt." Franz Wemmer. 234. Das Lied der Deutschen. Deutschland, Deutschland über alle-, über alles in der Welt, wenn es stets zu Schutz und Trutze brüderlich zusainmenhält von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt; — Deutschland, Deutschland über alles, über alles in der Welt!