Georg Friederich Ruf's, Rath und Lehrer am Grosherzoglichen Lyceum zu Karlsruhe, Einleitung in die Welt-Geschichte: Oder: das historische Materiale universal-historisch, als erster Cursus der Geschichte

Ruf, Georg Friedrich

Bibliographic data

Multivolume work

Persistent identifier:: PPN1016577842

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-16326828

Title:: Deutsches Lesebuch für höhere Lehranstalten

Author:: Evers, Matthias (21.08.1845-28.08.1906) (21.08.1845-24.08.1906)
Walz, Hermann (23.06.1849-)

Place of publication:: Berlin Leipzig

Publisher:: Teubner

Document type:: Multivolume work

Collection:: Readers,imperial Germany

Publication year:: 1899

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Subtitle:: Bearbeitung des Döbelner Lesebuchs (3. Auflage) für Mittel- und Norddeutschland in engem Anschluß an die preußischen Lehrpläne

Volume

Persistent identifier:: PPN1016578024

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-16326611

Title:: [Teil 1 = Sexta, [Schülerband]]

Shelfmark:: DCG-II 101(1,1899)-1

Author:: Evers, Matthias (21.08.1845-28.08.1906) (21.08.1845-24.08.1906)
Walz, Hermann (23.06.1849-)

Volume count:: Teil 1 = Sexta, [Schülerband]

Place of publication:: Berlin Leipzig

Publisher:: Teubner

Document type:: Volume

Collection:: Readers,imperial Germany

Publication year:: 1899

Scope:: X, 292 Seiten

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Subtitle:: Bearbeitung des Döbelner Lesebuchs (Dritte Auflage) für Mittel- und Norddeutschland in engem Anschluß an die preußischen Lehrpläne

Binder

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Binder

II. Völker nach <thr. Geburt. — Deutsche. §. 65. 91 trachte allmälig an die Stelle der Römer. Ihr Name soll aus Heermann oder Wehrmann entstanden sein, weil alle Deutsche, als wahrhafte Männer, Krieger waren. Sie waren ursprünglich Eingewanderte aus Asien; aber Nie¬ mand weiß etwas Bestimmtes vom Wie und Wann zu sagen, folglich auch nicht über ihr allmäliges Werden. — Ohngefähr hundert Jahre vor Christi Geburt fiengen sie an als ein krieghaftes Volk das erste Aufsehen in der Rö¬ mischen Welt zu erregen. Die Römer bekämpften sie, und versuchten's nachmals sie unter'ö Joch zu beugen; aber die Freiheit der Deutschen wurde gerettet. — So wechsel¬ seitig einander aufreizend wurden Germanier und Römer Erbfeinde, und bekriegten sich fristweise, biö die Zeit kam, da die Westhälfte des Römischen Reiches eine Eroberung der Deutschen wurde. Es waren die Gothen/ Vandalen, Sueven, Burgunder, Sachsen, Heruler, Franken, Lango¬ barden, und andere deutsche Völker, welche das Weströ¬ mische Reich zerstörten, und darneben das Oftrömische schwächten. Die alten Deutschen waren durchgehends auf einerlei Art gebildet. Alle waren gros; alle hatten blaue (furcht¬ bare) Augen, und hochgelbe oder blonde Haare. Ihre Körper waren zum ungestümmen Angriffe geschickt. Kälte und Hunger konnten sie leicht, aber desto schwerer Hize und Durst ertragen. Klima, Nahrung und Lebensart för¬ derten die Stärke ihres Leibes. Wurzelgewächse, Wild, pret, Fische, und was die Viehzucht gab, waren ihre Nahrung; eine Art Bier ihr Trank; Thierhäute meistens ihre Kleidung, und zugleich andere Bedeckungsmittel. Ihre Lebensart war umhcrziehend, bis der Ackerbau unter ihnen aufkam. So einfach die Aussenseite der Germanier war, so schlicht und bieder war ihr Charakter. Sie waren treu und worthaltend, gutherzig und redlich, ehrsam, ernst¬ haft, und keusch; eben so tapfer, als freiheitliebend. Nie¬ mand lachte bei ihnen über Laster. Verführen, oder sich verfuhren lassen wurde wohl ungleich angesehen, aber kei-

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