Lehr- und Lesebuch für ländliche Fortbildungsschulen

Weber, Hugo

Bibliographic data

Monograph

Persistent identifier:: PPN1020615125

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-16190349

Title:: Lehr- und Lesebuch für ländliche Fortbildungsschulen

Shelfmark:: DF-II 40(3,1885)

Editor:: Weber, Hugo (05.12.1832-19.05.1904)

Place of publication:: Leipzig

Publisher:: Klinkhardt

Document type:: Monograph

Collection:: Readers,imperial Germany

Publication year:: 1885

Edition title:: 3. Auflage [Electronic ed.]

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Chapter

Title:: 5. Das Leben im Staate

Document type:: Monograph

Structure type:: Chapter

Chapter

Title:: I. Werde ein guter Staatsbürger!

Document type:: Monograph

Structure type:: Chapter

— 189 5. Das Leben im Staate. I. Werde ein guter Staatsbürger! 108. Lebe im Ganzen! 1. Anus Vaterland, ans teure, schließ dich an, das halte fest mit deinem ganzen Herzen! Hier sind die starken Wurzeln deiner Kraft; dort in der fremden Welt stehst du allein, ein schwankes Rohr, das jeder Sturm zerknickt. 2. Immer strebe zum Ganzen, und kannst du selber kein werden, als dienendes Glied schließ an ein Ganzes dich an! Schiller. Ganzes Schiller. 3. Wie groß du für dich seist, vorm Ganzen bist du nichtig; doch als des Ganzen Glied bist du als kleinstes wichtig. Rückert. 4. Der Vorteil des Einzelnen besteht im Wohlsein des Ganzen; wo jeder nur für sich sorgt, da muß alle menschliche Verbindung aufhören. Cicero. 5. Der Mensch ist nicht für sich allein geschaffen, sondern zu— gleich für sein Vaterland. Plato. 6. Wenn Hohe und Niedere nur auf ihren Vorteil bedacht sind, geht das Vaterland zu Grunde. Confucius. 109. Die ungleichen Kinder Evas Als Adam und Eva aus dem Paradiese vertrieben waren, mußten sie auf unfruchtbarer Erde sich ein Haus bauen und im Schweiße ihres Angesichts ihr Brot essen. Adam hackte das Feld, Ind Eva spann Wolle. Eva erhielt jedes Jahr ein Kind; die Kinder waren aber ungleich, einige schön, andere häßlich. Nachdem eine ge— raume Zeit verlaufen war, sendete Gott einen Engel an die beiden und ließ ihnen entbieten, daß er kommen und ihren Haushalt schauen wollten Eba, freudig, daß der Herr so gnädig war, säuͤberte emsig ihr Haus, schmückte es mit Blumen und streute Binsen auf den Estrich. Dann holte sie ihre Kinder herbei, aber nur die schönen. Sie wusch und badete sie, kämmte ihnen die Haare, legte ihnen neugewaschene Hemden an und ermahnte sie, in der Gegenwart des Herrn sich an— ständig und züchtig zu betragen. Sie sollten sich vor ihm sittig neigen, die Hand darbieten und auf seine Fragen bescheiden und verständig nworien. Die häßlichen Kinder aber sollten sich nicht sehen lassen. Das ine verbarg sich unter das Heu, das andere unter das Dach, dus drille in das Stroh, das vierte in den Ofen, das fünfte in den

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