Lesebuch für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten: [Teil 1, [Schülerband]]

Kirchner, Friedrich

Bibliographic data

Multivolume work

Persistent identifier:: PPN1023096102

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-17682465

Title:: Lesebuch für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten

Editor:: Kirchner, Friedrich (22.03.1840-)

Place of publication:: Leipzig

Publisher:: Baedeker

Document type:: Multivolume work

Collection:: Readers,imperial Germany

Publication year:: 1889

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Subtitle:: im Anschluß an den deutschen Geschichtsunterricht

Volume

Persistent identifier:: PPN1023096641

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-17682296

Title:: [Teil 1, [Schülerband]]

Shelfmark:: DDG-II 112(1,1889)-1

Editor:: Kirchner, Friedrich (22.03.1840-)

Volume count:: Teil 1, [Schülerband]

Place of publication:: Leipzig

Publisher:: Baedeker

Document type:: Volume

Collection:: Readers,imperial Germany

Publication year:: 1889

Edition title:: [Electronic ed.]

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Subtitle:: im Anschluß an den deutschen Geschichtsunterricht

Chapter

Title:: [Lesestücke 41-50]

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Chapter

41. Der Mönch vor Heinrichs IV. Leiche. 87 41. Der Mönch vor Heinrichs IV. Leiche (15—24. August 1106). 1. Ter Herbst zog dunkel um die Höh'n, Ter Sturm flog durch die Wolken hin; Vom Rheine brauste laut Gestöh'n, Verödet lag ein Eiland drin. Ta stand ein Sarg auf dunkler Bahr', Ein Mann davor im Mönchsgewand, Mit dunklem Blick, mit grauem Haar, Zur Leiche schauend unverwandt: 2. „So grüß' ich, Kaiser Heinrich, dich! Von Palästina trieb mich's her; Als deine Kunde zu mir schlich, Sand ich nicht Ruh' in Land und Meer erriß'ner, unglücksvoller Mann, en in In Reiches Acht, in Papstes Bann, Im Tod liebt dich ein Fremder treu. 3. Tein Herz war edel, mild und gut, Es wuchs zu kühner Thatenlust. Ta rissen dich mit bösem Mut Zwei Priester von der Mutterbrust; Tie Seele haben sie verheert, Von keuscher Mutterlieb gepflegt: Ten Leichtsinn hat dir Adalbert*), Tie Starrheit Hanno**) drein gelegt. 4. Als Jüngling wärest du umspürt Von Wölfen rings im Lammgewand, Tie dich berauscht, verhetzt, verführt, Sie hielten dich in festem Band. Sie machten dir das Weib verhaßt, Das treu dir bis zum Tode blieb***), Sie haben schnöd' mit dir gepraßt, Bis dich ihr Trug nach Sachsen trieb. 5. Dort warst du hart und rasch und wild, Doch warst du auch der Falschheit Spiel; Dein Herz blieb stets versöhnbar mild, Bis die geliebte Harzburg fiel. Es brach der Feind Die Gräber auf In dem verbrannten Lieblingsschloß, .Da schlugest du im Siegeslauf Voll Heldenzorn ihm Mann und Roß. 6. Dann rief Gregor****), der kühn die Macht Des Himmels und der Erd' gewann; Dich, der schon in des Reiches Acht, Traf stolz derGroße mit dem Bann. *) Adalbert v. Bremen. **) Hanno v. Köln, welcher den zwölfjährigen Heinrich in Kaiserswert raubte. ***) Bertha. ****) Gregor VTI. (1073—1085), vgl. 9!v. 39.

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