Deutschlands Kolonien

Seidel, August

Bibliographic data

Multivolume work

Persistent identifier:: PPN818317833

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-14405056

Title:: Deutsches Lesebuch für höhere Lehranstalten

Author:: Paulsiek, Karl (29.03.1825-24.04.1892)
Hopf, Jacob

Place of publication:: Berlin

Publisher:: Mittler

Document type:: Multivolume work

Collection:: Readers,imperial Germany

Publication year:: 1882

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Subtitle:: [in drei Stufen nebst einer Vorstufe]

Volume

Persistent identifier:: PPN1028471742

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-17129389

Title:: [Untertertia, [Schülerband]]

Shelfmark:: DDG-II 4(39,17)-2,1,1

Author:: Scheel, Willy (29.09.1869-30.03.1929)
Hopf, Jakob
Paulsiek, Karl (29.03.1825-24.04.1892)

Volume count:: Untertertia, [Schülerband]

Place of publication:: Berlin

Publisher:: Mittler

Document type:: Volume

Collection:: Readers,imperial Germany

Publication year:: 1917

Edition title:: Neunddreißigste Auflage mit Kriegsanhang

Scope:: XXIV, 362, 28 Seiten

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Subtitle:: [in drei Stufen nebst einer Vorstufe]

Chapter

Title:: Prosa

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Chapter

Chapter

Title:: Sagen

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Chapter

b) Aus den Berichten der Reisenden und Forscher. 13 Maskatzeugen reichsten und geschmacklosesten Musters; Glasperlen ver¬ schiedenster Art vervollständigten die Gabe. Auch des Sohnes wurde gedacht, seinen nicht unerheblich scheinenden Einfluß oder doch jedenfalls seinen guten Willen für uns zu gewinnen; ein ähnliches, wenn auch nicht ganz so reichliches Geschenk wurde für ihn anserlesen. Jetzt wurde Muini-Sagara angemeldet. Ich war neugierig auf sein Aeußeres, denn erstens war er uns als ein mächtiger Häuptling geschildert worden, zweitens vermutete ich in ihm den alten „Kadetamare", Stanleys den Weißen so günstig gesinnten Freund. An Stelle eines imposanten, von Ratgebern umgebenen Negerkönigs wankte, stabgestützt, ein altes Gerippe in das Haus und fiel in sitzende Position auf eine unserer Kisten. Im Gegensatz zum reinlichen Sohne war der Alte außer von einem alten Ziegenfell nur von namhaftem Schmutz bedeckt, und es regte sich bei mir Zweifel, ob er oder das Ziegensell Ursache waren des nasebeleidigenden Duftes, welcher sich nach seiner Ankunft in dem engen Raume verbreitete. Mit einigen Grunz¬ tönen aus der Tiefe seines Magens beantwortete Muini-Sagara unseren ehrerbietigen Gruß. Ein Zeichen hohen Alters, deckte schmutzig gelbes, schon äußerst spärliches Haar sein Haupt. Wässerig und ausdrucklos, doch voll unsäglicher Habgier, starrten die Augen aus dem gleich dem ganzen übrigen Körper mit unzähligen Runzeln bedeckten Gesicht. Als ich Muini-Sagara später besser kennen lernte, erfuhr ich, daß man sein Alter über 100 Jahre schätzte. Vor etwa 20 Jahren wurde er nach Sansibar gelockt, um dort über einen Mord, den er hatte begehen heißen, Rechenschaft abzulegen. Er war damals so alt, daß man fürchtete, er würde die Reise nach Sansibar nicht mehr ertragen. In Sansibar saß er zehn Jahre im Gefängnis, kehrte dann nach Usagara zurück und lebt immer noch als Muini-Sagara. Stumpf für alles andere, hatte ihm sein Alter doch eins nicht rauben können: die Wertschätzung guter Dinge. Kaum war ihm das Verständnis dafür aufgegangen, daß die dargelegten Geschenke für ihn bestimmt seien, so erhellte sich sein Antlitz. Er grunzte etwas Unverständliches zu einem ihn begleitenden Knaben, der sofort mit sämtlichen Sachen verschwand. Hungrig fiel sein Blick auf die Geschenke für Kibana; ein Grnnzton, der wohl die Frage ausdrückte, für wen die Sachen seien, wurde von Kibana selbst beantwortet, und erfreut ließ der Alte auch die Geschenke seines Sohnes weg'tragen, sie natürlich selbst in Besitz nehmend. Kibana teilte mir später mit, wenn ich ihm etwas schenken wolle, möchte ich es nicht in der Gegenwart seines sehr hab¬ gierigen Vaters thuu, der nicht gern etwas Gutes im Besitz eines anderen sähe. Nachdem die dargeboteneu Geschenke in Sicherheit gebracht waren, irrten die hungrigen Blicke des Alten umher, ohne etwas Besonderes wahrzunehmen. ^ Einige Brummtöne wurden uns dahin übersetzt, daß Herrn Muini-Sagara eines Messers gelüste, und noch mehr Gebrumme

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