Deutsches Lesebuch für Volksschulen: [Teil 3 (6., 7. & 8. Schuljahr), [Schülerband]]

Bibliographic data

Multivolume work

Persistent identifier:: PPN1045324787

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-19517834

Title:: Deutsches Lesebuch für Volksschulen

Place of publication:: Wiesbaden

Publisher:: Limbarth

Document type:: Multivolume work

Collection:: Readers,imperial Germany

Publication year:: 1890

Edition title:: Ausgabe in 3 Teilen

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Volume

Persistent identifier:: PPN1045324868

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-19517533

Title:: [Teil 3 (6., 7. & 8. Schuljahr), [Schülerband]]

Shelfmark:: DDH-II 57(1,1897)-3

Volume count:: Teil 3 (6., 7. & 8. Schuljahr), [Schülerband]

Place of publication:: Wiesbaden

Publisher:: Limbarth

Document type:: Volume

Collection:: Readers,imperial Germany

Publication year:: 1897

Edition title:: Ausgabe in 3 Teilen

Scope:: VIII, 392 Seiten

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Chapter

Title:: [221.-230.]

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Chapter

361 herrlichen. Dieses Denkmal bildet den würdigen Anfang der schönsten Straße Berlins „Unter den Linden“, die sich in einer Breite von 60 Meter von hier nach Westen bis zum Brandenburger Thor erstreckt. Sie ist mit einer vierfachen Baumreihe geschmückt ünd auf beiden Seiten mit prachtvollen Palästen, Gasthöfen und Kauf— hallen eingefaßt. Von alters her ist sie der Slolz der Stadt, der Schauplatz der feierlichen Einzüge des Königlichen Hauses und der siegreichen Heere, und so bildet sie noch immer den Brenn— punkt des ganzen Berliner Lebens, wenn auch andere Straßen, wie die Friedrich- und noch mehr die Leipzigerstraße, sie an Leb— haftigkeit des Verkehrs und Großartigkeit der Gebäude übertreffen. Die südliche Häuserreihe dieser schͤnen Straße wird durch den Palast eröffnet, den einst Kaiser Wilhelm J. bewohnte und der sich äußerlich ebenso einfach darstellt, wie der große Kaiser im Leben war. Hier ist das berühmt gewordene Ecfenster, an dem er sich täglich beim Aufzug der Wache zu zeigen pflegte und die ehrfurchtsvollen Grüße der unten versammelten Menge entgegen— nahm, und hier schloß er nach einem thaten- und siegreichen Leben am 9. März 1888 die Augen. — Den Abschluß der Straße „Unter den Linden“ bildet das über 20 Meter hohe Branden— burger Thor, das die ganze Breite der Straße einnimmt. Es hat fünf, durch gewaltige Säulen geschiedene Durchgänge, deren mittelster nur für königliche Wagen offen ist. Den gewaltigen Bau krönt das berühmte eherne Viergespann der Siegesgöttin. Die fast vier Meter hohen Rosse ziehen in wildem u den zwei⸗ räderigen Triumphwagen, den die Göttin stehend lenkt. In der Rechten hält sie die Siegespalme und das lorbeerumwundene eiserne Kreuz, über welchem der preußische Adler schwebt. Napoleon J. ließ 1806 dieses Kunstwerk nach Paris schaffen, aber schon 1814 wurde es wieder an seinen alten Platz zurückgebracht. — Vom Brandenburger Thore führt rechts die Friedensallee nach dem Königsplätz, dessen Umgebung sich zu einem der prächtigsten und großartigsten Teile Berlins gestaltet hat. In seiner Mitte erhebt sich die 58 Meter hohe Siegessäuͤle, die „das dankbare Volk dem siegreichen Heere“ zum Andenken an die glorreichen Kämpfe der Jahre 1864, 1866, 1870 und 1871 errichtet hat. Hoch oben thront das 13 Meter hohe Standbild der Sieges- göttin, das durch seine Vergoldung weithin sichtbar ist. Die Ost— seite des Königsplatzes nimmt das neue Reichstagsgebäude ein, der prachtvollste Palast der ganzen Stadt, der mit einem Kostenaufwande von 30 Millionen Mark hergestellt ist. Von dem Schloßplatze aus führt in nordöstlicher Richtung die sogenannte Lange Brücke in den ältesten Teil Berlins. Sie ist mil dem aus Erz gegossenen Reiterstandbild des Großen Kur⸗ fürsten geziert und Ni deshalb auch die Kurfürstenbrücke. Unter

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