Deutsche Geschichte für evangelische Volksschulen

Tecklenburg, August

Bibliographic data

Monograph

Persistent identifier:: PPN1737476088

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-20796227

Title:: Lehrbuch der Geschichte des Alterthums

Shelfmark:: A H-2(8,1885)1

Author:: Hannak, Emanuel (30.05.1841-27.02.1899)

Place of publication:: Wien

Publisher:: Hölder

Document type:: Monograph

Collection:: Austria

Publication year:: 1885

Edition title:: 8. Auflage (Umgearbeitete Abdruck der 7. Auflage)

Scope:: XII, 139 Seiten

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Subtitle:: für die unteren Classen der Mittelschulen

Chapter

Title:: C. Indogermanische Völker

Document type:: Monograph

Structure type:: Chapter

Chapter

Title:: III. Die Gräkoitaliker

Document type:: Monograph

Structure type:: Chapter

Chapter

Title:: a) Die Griechen

Document type:: Monograph

Structure type:: Chapter

24 III. Die Zeit der Lehensherrschaft. IS. Kaiser Heinrich IV. und Papst Gregor VII. 1077. Kaiser. Der letzte Kaiser aus dem Stamme der Sachsen f ?’» ?ri »ajlten die deutschen Fürsten den neuen Kaiser aus dem Ge¬ schlechte der fränkischen Herzoge. Das geschah im Jahre 1024 in einer großen Wahl¬ versammlung m der Ebene ber Oppenheim am Rhein. Konrad hieß der erste unter ^Kaisern. Sern Sohn Heinrich III., war einer der mächtigsten Kaiser Seit Karl dem Großen hatte keiner mit solcher Macht gewaltet, wie er es that. Er machte Böhmen Polen, sogar Ungarn vom deutschen Reiche abhängig. Leider starb er zu früh für das Reich und sein Haus; denn unter der Herrschaft seines Sohnes, Heinrich IV., sollte das Ansehen des deutschen Kaisers arg verletzt werden 2. Heinrichs IV. Jugend. Heinrich war erst sechs Jahre ast^ als der Vater starb. Anfangs führte die Mutter für den Sohn die Regierung. Aber die deutschen Herzöge und Erzbischöse wollten sich von einer Frau nicht regieren lassen. Sie versuchten deshalb, den jungen Knaben der Mutter zu entreißen und selbst die Regierung des Reiches zu führen. Das gelang zuerst dem Erzbischof Hanno von Köln. Einst weilte die Kaiserin mit dem zwölfjährigen Heinrich in Kaiserswerth am Rhein, in der Nähe von Düsseldorf: dorthin kam auch Hanno auf prächtigem Schiffe. Nach einem Mahle fordert man den jungen König wie zur Kurzweil auf, Hannos Schiff anzusehen. Aber kaum hat er es bestiegen, so sollen die Knechte in die Ruder und das Fahrzeug wendet sich nach der Mitte des Stromes. Verrat ahnend, springt der junge König in den Rhein; aber er wird wieder heraus¬ gezogen, beruhigt und dann nach Köln gebracht. Dort hielt Hanno den jungen König in strenger Zucht und Zurückgezogenheit, während er selbst die Regierung des Reiches übernahm. Bald gelang es jedoch dem Erzbischof Adalbert von Bremen, sich des jungen Königs zu be¬ mächtigen; er entführte ihn nach Bremen und erzog ihn mit so großer Nachsicht, daß Heinrich alles thun durfte, was er wollte. So ward er eigensinnig, herrschsüchtig und leichtsinnig. Als Heinrich 15 Jahre alt war, ließ ihn Adalbert mündig erklären; ein Unerfahrener sollte nun die Geschicke des Reiches leiten. 3. Heinrich IT. und die Sachsen. Adalbert von Bremen war ein Feind der Sachsen, und seinen Haß gegen diese hatte er auch dem jungen Kaiser eingeprägt. Heinrich hielt daher die Sachsen für ein hochfahrendes, widerspenstiges Volk und beschloß, es zu demütigen und ihm die kaiserliche Gewalt und Macht zu zeigen. Obgleich das Frankenland Heinrichs Heimat war, so wohnte er doch beständig im Sachsenlande, am liebsten in'Goslar am Harz, das er zum Mittel¬ punkte des Reiches machen wollte. Alles, was in der kaiserlichen Hofhaltung gebraucht wurde, mußte jetzt, nach damaliger Sitte, von den umwohnenden Sachsen geliefert werden. Dadurch wurde das Land hart bedrückt. Um feine Herrschaft in Sachsen zu sichern, ließ Heinrich feste Burgen erbauen, wobei die sächsischen Bauern Frondienste leisten mußten. Die gewaltigste unter diesen Burgen war die Harz¬ burg. Fränkische Kriegsleute übten von den Burgen aus Unrecht und Bedrückung im Lande. Da empörten sich die Sachsen. Unter dem

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