Illustriertes Realienbuch

Polack, Friedrich

Bibliographic data

Multivolume work

Persistent identifier:: PPN1745942742

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-21018448

Title:: Deutsches Lehr- und Lesebuch für höhere Lehranstalten

Author:: Egger-Möllwald, Alois (05.01.1829-16.03.1904)

Place of publication:: Wien

Publisher:: Hölder

Document type:: Multivolume work

Collection:: Austria

Publication year:: 1871

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Subtitle:: als Einleitung in die Literaturkunde

Volume

Persistent identifier:: PPN1745945547

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-21017129

Title:: [Teil 2, Band 1, [Schülerband]]

Shelfmark:: A D-15(2,1871)2,1

Author:: Egger-Möllwald, Alois (05.01.1829-16.03.1904)

Volume count:: Teil 2, Band 1, [Schülerband]

Place of publication:: Wien

Publisher:: Hölder

Document type:: Volume

Collection:: Austria

Publication year:: 1871

Edition title:: 2., verbesserte Auflage [Electronic ed.]

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Subtitle:: als Einleitung in die Literaturkunde

Chapter

Title:: Neuhochdeutsche Zeit

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Chapter

Chapter

Title:: Die deutsche gelehrtenrepublik (1774)

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Chapter

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Title:: Der Ring des Polykates

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Chapter

49 Licht" als höchstes Gesetz eines Christen. Da erschien Luther in Wittenberg und vertrieb durch sein Ansehen und durch seine Predigten die Bilderstüriner. Zwei Hauptsätze bezeichnete er als die Grundlage der evangelischen Kirche: „1. Die Rechtfertigung des Sünders vor Gott geschieht allein aus Gnaden durch den Glauben, nicht um der Werke willen, die nur Früchte des Glaubens sind. 2. Die Bibel ist die einzige Richtschnur des Glaubens und Lebens." Eifrig arbeitete er mit seinen Freunden an der Übersetzung der heil. Schrift, um sie dem Volke in die Hand zu neben. Die lateinische Messe schasste er ab und fiihrte die deutsche Liturgie und den deutschen Kirchcngesang ein. Ohrenbeichte, Klostergelübde und Cölibat hob er ans und vermählte sich selbst mit der ausgetretenen Nonne Katha¬ rine von Bora. Für die Kinder schrieb er den kleinen, für die Geistlichen den großen Katechismus und ließ sich die Einrichtung von Schulen und einen guten Jugendunterricht sehr angelegen sein. Nach dem Reichstage zu Spei er bekamen seine Anhänger den Namen Protestanten, weil sie gegen den Beschluß der Mehrheit Widerspruch erhoben hatten. Auf dem Reichstage ¿u Augsburg über¬ gaben sie den 25. Juni 1530 ihr Glaubensbekenntnis, die Augsburgische Konfession, und das Jahr darauf schlossen sieden Schmalkaldischen Bund zu gegenseitigem Schutze, worauf es 1532 zu einem vorläufigen Religionsfrieden in Nürnberg kam. 7. Andere Reformatoren. Luthers treuester Freund und Mithelfer war der gelehrte und milde Melanchthon, der oft durch seine Sanftmut Luthers Heftigkeit zügelte. Luther urteilt über ihr beiderseitiges Wesen so: „Ich bin ge¬ boren, daß ich mit Rotten und Teufeln muß kriegen und zu Felde liegen; darum meine Bücher viel stürmisch und viel kriegerisch sind. Ich muß Klötze und Stämme ausreutcn, Dornen und Hecken weghauen, die Pfützen ausfüllen und bin der grobe Waldrechter, der Bahn brechen und zurichten muß. Aber Magister Philipp fähret säuberlich und stille daher, bauet und pflanzet, säet und begeußt mit Lust, nachdem ihm Gott seine Gaben reichlich gegeben hat." In der Schweiz hatte Zwingli in ähnlicher Weise wie Luther gegeu den Ablaß gepredigt und Kirche wie Staat zu verbessern gesucht. Das Abendmahl betrachtete er nur als Gedächtnismahl des Todes Jesu und die Geistlichen nur als Diener der Gemeinde. Bilder und andern sinnlichen Schmuck ließ er aus den Kirchen entfernen. Als zwischen den katholischen und reformierten Kailtonen ein Krieg entbrannte, zog er als Feldprediger der Züricher mit aus itnb fiel in der Schlacht bei Kappel (1531). Sein Werk setzte der Frailzose I o h a n n C a l v i n fort und machte Genf zum Herde der Reformation für Westeuropa. Die An¬ hänger der Schweizer Reformatoren wurden Reformierte genannt und ihre Glaubenslehren im Heidelberger Katechisinus niedergelegt. 8. Auswüchse der Reformation. Die Bauern, welche bisher unter hartem Drucke geseufzt und in Süddeutschland schon mehrmals Befreiung durch Bünd- ilisse uild Aufstände versucht hatten, verstanden Luthers Wort „von der Freiheit eines Christenmenschen" falsch und deuteten es auf die Befreiung von Fronen, Zehnten u. a. Abgaben. Dabei bliesen ihnen Schwarmgeister wie Thomas Münzer, Pfeifer u. a. böses Feuer in Ohr und Herz. In hellen Haufen standen sie auf, zerstörten und verbrannten Burgen und Klöster, mißhandelten Adelige und Geistliche und verübten allerlei Greuel. In Süddeutschland warf der Truchseß von Waldburg die Aufstände mit umnenschlicher Harte nieder; in Thüringen wurden die Baucrnhaufen bei Fra n ken h a u s e n (1525) geschlagen, Münzer gefangen und in Mühlhausen hingerichtet. In Sachsen blieb alles ruhig, aber das Land verlor seinen edlen Fürsten, Friedrich den Weisen, durch den Tod. Tollen Unfug trieben die Wiedertäufer in Münster. Sie P o l a ck., Geschichtsbilder. 4

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