Lehrbuch der deutschen und bayerischen Geschichte: Mittelalter und neue Zeit bis zum Westfälischen Frieden

Winter, Hans

Bibliographic data

Multivolume work

Persistent identifier:: PPN619027967

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-6718373

Title:: Lehrbuch der deutschen und bayerischen Geschichte

Author:: Winter, Hans

Place of publication:: München [u.a.]

Publisher:: Oldenbourg

Document type:: Multivolume work

Collection:: History textbooks,imperial Germany

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Subtitle:: mit Einschluß der wichtigsten Thatsachen der außerdeutschen Geschichte und der Kulturgeschichte für höhere Lehranstalten

Volume

Persistent identifier:: PPN619028408

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-6718389

Title:: Mittelalter und neue Zeit bis zum Westfälischen Frieden

Shelfmark:: HEG-II 19(2,1897)-1

Author:: Winter, Hans

Volume count:: Bd. 1

Place of publication:: München [u.a.]

Publisher:: Oldenbourg

Document type:: Volume

Collection:: History textbooks,imperial Germany

Publication year:: 1897

Scope:: IX, 208 S. : Kt.

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Chapter

Title:: Erster Teil. Das Mittelalter

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Chapter

Chapter

Title:: Zweiter Abschnitt. Das fränkische Reich

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Chapter

44 14. Karl der Große (768-814). Die alten Gesetze seines Volkes verbesserte er, doch befahl er zugleich, die Volksrechte aller beherrschten Stämme aufzuschreiben und zu erhalten. Ebenso ließ er die Lieder seines Volkes, in denen die Thaten und Kämpfe der alten Könige besungen werden, aufschreiben. Auch begann er eine Grammatik seiner Mutter- spräche abzufassen und gab den Monaten und Winden deutsche Namen." V. Karls Tod und sein Andenken. 1. Karts Erbfolgeordnung 813. Gegen Ende seines Lebens setzte Karl in feierlicher Weise zu Aachen seinen Sohn Ludwig zum Nachfolger ein und begründete so in seinem Stamme die Erblichkeit des Kaisertums. „In den letzten vier Jahren seines Lebens," so berichtet Einhard weiter, „war Karl häufig von Fiebern heimgesucht, und in der allerletzten Zeit hinkte er auf einem Fuße. Gegen sein Ende, als er schon durch Alter und Krankheit gebeugt war, berief er seinen Sohn Ludwig, den König von Aquitanien, der allein von seinen Söhnen am Leben geblieben war, zu sich und entbot die Großen des ganzen Reiches zu einer Versammlung nach Aachen. In deren Gegenwart setzte er seinem Sohne ein Diadem aufs Haupt und befahl, ihn Kaiser und Augustus zu heißen. Mit Beifall wurde dieser Entschluß von allen Anwesenden begrüßt." 2. Karts Kod 814. Zu Beginn des Jahres 814 wurde der 72 jährige Kaiser durch ein heftiges Fieber auf das Krankenlager ge- warfen. Er verschied am 28. Januar, im 46. Jahre seiner Regierung. Sein Leichnam wurde in der Marienkirche zu Aachen, die er selbst ge- gründet hatte, beigesetzt. In seiner Gr ab kämm er soll er „auf goldenem Stuhle gesessen sein in vollem Kaiserschmuck, die Krone auf dem Haupt, einen Kelch in der Hand, an der Seite das Schwert, um die Hüfte die goldene Pilgertasche, auf den Knieen das Evangelienbuch, Scepter und Schild zu Füßen, rings köstliche Spezereien". Doch ist dieser Bericht nur Sage. Karl wurde vielmehr in einem noch erhaltenen römischen Marmorsarkophag beigesetzt. Eine Marmorplatte mit der einfachen Inschrift >Carolas Magnus« bezeichnet noch heute die Stelle, wo der große Kaiser jahrhundertelang geruht. Später wurden seine Überreste von da in einen andern verschlossenen Raum der Kirche gebracht, wo sie erst 1847 wieder aufgefunden wurden. 3. Karts Ansehen und Andenken. Karl genoß schon bei der Mitwelt ein fast unbegrenztes Ansehen, nicht bloß bei den Deutschen, sondern auch bei den romanischen Völkern. Sein Ruf drang in ferne Länder. Von Harun al Raschid, dem großen Kalifen von Bagdad, wurde Karl durch Gesandtschaften und merkwürdige Geschenke geehrt (worunter Elefanten und eine kunstreiche Wasseruhr). Seit seinem Tode aber heißt er in aller Munde „Karl der Große". Die Verwirrung der nachfolgen- den Zeit trug noch mehr dazu bei, sein Bild immer glänzender zu gestalten. Sage und Dichtung bemächtigten sich seiner großen Persönlichkeit.

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