Lehrbuch der vergleichenden Erdkunde: [Lehrstufe 3]

Flathe, Theodor

Bibliographic data

Multivolume work

Persistent identifier:: PPN620612088

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-6645706

Title:: Lehrbuch für den Geschichtsunterricht an höheren Lehranstalten

Author:: Pfeifer, Wilhelm

Place of publication:: Breslau

Publisher:: Hirt

Document type:: Multivolume work

Collection:: History textbooks,imperial Germany

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Volume

Persistent identifier:: PPN620636769

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-7600370

Title:: Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte

Shelfmark:: HEG-II 35(1,07)-6

Author:: Pfeifer, Wilhelm

Volume count:: Teil 6

Place of publication:: Breslau

Publisher:: Hirt

Document type:: Volume

Collection:: History textbooks,imperial Germany

Publication year:: 1907

Scope:: VI, 228 S., 48 S. (Anh.), Kt.

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Subtitle:: mit einem Bilderanhange zur Kunstgeschichte ; Lehraufgabe der Oberprima

Chapter

Title:: III. Die Zeit vom zweiten Pariser Frieden bis zur Gründung des Deutschen Reiches. 1815-1871

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Chapter

Chapter

Title:: B. Die Gründung des Deutschen Reiches unter Wilhelm I. 1861-1871

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Chapter

52 die Geographie das Verhältniß ihrer Längen - und Breitenausdehnung. Ist ein Continent vorherrschend von N nach S ausgedehnt, so hat er eine größere Mannichfaltigkeit von Klimaten, Produkten und Völkern als ein vorherrschend von W nach 0 sich erstreckender: das Festland der östl. Halbk. erstreckt sich durch 200 Längengrade, d. i. 5/9 des Erdumfanges, aber nur durch 1 >4 Breitengrade, dagegen beträgt die Längenausdehnung des westlichen 135", d.i über seine Breite in jeder Hälfte kaum */5 des Erdumfanges. Wie ist das Verhältniß bei den einzelnen Erdtheilen? Um das Verhältniß des Umfanges zum Areal zu finden dividirt man die Quadratmeilen des Areals durch die Meilenzahl der Küstenlinie. 8- 86. Vergleich der Erdtheile nach wage rech ter Gliederung. Asien bat 794000 HjM., davon Inseln V«, Küstenlinie 7700 M.^ 96,5: 1 Afrika G 544000 - - 7*8, 3520 - — 152 : 1 Europa - 183000 - - - 1/l3 / 4300 - = 39,3 : 1 Nordamerika - 451000 - - - 7«, 6100 - ^ 56 : 1 Südamerika - 322000 - - - 3400 - — 94 : 1 Australien - 161400 - - - 7V7 1900 - ^ 73 : 1 Setzen wir Europas Große — 1, fo ist Australien — 8/9, Südamerika — 2, Nordamerika 2 ’/7, Afrika = 8^/7, ganz Amerika — 4 J/4, Asien — 4 ,/2; Australien ist V15 alles Festlandes, Europa y12, Südamerika V8, Nordamerika V6, Afrika y5, Asien V3. Europa hat von allen Erdtheilen die größte Gliederung; Asien hat zwar große Glieder, aber der massenhafte Stamm überwiegt dieselben weit, Nord¬ amerika ist besonders an der Ostseite stark gegliedert, Afrika hat nur Ein- drückungen an der Küste, welche das Land nicht spalten, Südamerika ist ganz ungegliedert, Australien kommt dem Minimalverhältniß zwischen Umfang und Inhalt am nächsten. Alle Erdtheile strecken die meisten ihrer Halbinseln mit der Spitze nach 8. Welche Halbinseln machen eine Ausnahme davon? §. 87. Das allmähliche Bekanntwerden der Erdoberfläche. Nur rohe Völker begnügen sich mit der Kunde ihrer Heimat, kultivirte dagegen haben schon in den ältesten Zeiten darnach getrachtet, ihre Kenntnisse von der Erd¬ oberfläche zu erweitern. Die mosaische Völkertafel (Genes. 10) kennt bereits Westasien, Nordostafrika unv Südosteuropa. Lange blieben die Kenntnisse der Vorderasiaten, der Griechen und Römer auf die Küstenländer des Mittelmeeres beschrankt, denn die weit ausgedehntere Kunde, welche sich die Phönizier durch ihre Handelsreisen bis nach Vorderindien (Ophir), bis tief nach Libyen und selbst um das C. d. guten Hoffnung, und über die Säulen des Herkules hinaus bis zu den Brit. Inseln und der Ostsee sammelten, wurde nicht Gemeingut der alten Welt; doch rührt von ihnen die Ein- theilung in Asien, Afrika und Europa her. Herodot kannte die Länder von der Nordküste des Schwarzen Meeres bis nach Jnnerafrika, vom Kasp. See und dem Persischen Busen bis nach Italien. Nachdem aber durch Alexanders d. G. Eroberungen die Erdkunde gegen O große Bereicherungen erfahren hatte, lüftete sich auch allmählich das Dunkel über dem Westen. Pytheas v. Massilia (um 340 v. Ehr.) kam bis Tbule (vielleicht die Shetlands-I.), durch Hannibals Zug wurde Spanien und Gallien bekannt, worauf die Römer, namentlich seit Cäsar, die Länder bis zur Nordsee eroberten und mit Heerstraßen durchzogen und, wie aus Ptolemäus ersichtlich, selbst nicht ohne Kunde von dem nordöstlichen Europa blieben. Ging auch durch die Völker¬ wanderung manches von den bisher erworbenen geogr. Kenntnissen wieder verloren, so bereitete sie doch auch das vollständige Bekanntwerden unseres Erdtheiles vor, welches durch die Reisen der christlichen Glaubensboten mächtig gefördert ward,

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