Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen

Sevin, Ludwig; Andrä, Jakob Carl

Bibliographic data

Monograph

Persistent identifier:: PPN622802747

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-6335231

Title:: Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen

Shelfmark:: HDG-II 17(1,1896)

Author:: Sevin, Ludwig

Place of publication:: Leipzig

Publisher:: Voigtländer

Document type:: Monograph

Collection:: History textbooks,imperial Germany

Publication year:: 1896

Scope:: 208 S.

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Chapter

Title:: Dritter Teil. Die neue Zeit. Vom Beginn der Reformation bis zur Gegenwart, 1517-1888

Document type:: Monograph

Structure type:: Chapter

Chapter

Title:: Erste Periode. Vom Beginn der Reformation bis zum westfälischen Frieden, 1517-1648

Document type:: Monograph

Structure type:: Chapter

— 124 — um sich greisenden Bewegung an, und der gelehrte Philipp Melanchthon förderte Luthers Bestrebungen als Ratgeber und Gehilfe. Melanchthon (eigentlich Schwarzerd), geboren 16. Februar 1497 zu Bretten (im jetzigen Großherzogtum Baden), bezieht zwölfjährig die Universität Heidelberg, geht dann nach Tübingen, wird 1514 Magister und hält philosophische Vorlesungen, kommt 1518 als Lehrer des Griechischen an die Universität Wittenberg. § 65. Kaiser Aar! V.; Fortgang und Bekämpfung der Reformation. 1. Karl V. 1519—1556. Nach dem Tode Maximilians I., 1519, wurde sein erst 19jähriger Enkel als Karl Y. zum deutschen Kaiser gewählt. Von seiner Mutter Johanna, der Tochter Ferdinands und Jsabellas, besaß er — als König KarlI. (seit 1516) — Spanien, Neapel und die in Amerika entdeckten Länder; durch seinen Vater Philipp, Kaiser Maximilians Sohn, war er Erbe von Österreich und den Niederlanden. Kaiser Maximilian i. Maria v. Burgund. Ferdinand Jsabella t 1519 ^j" v. Aragonien -s-1516^v. Kastilien f 1604. Philipp I. (der Schöne) f 1506. Johanna (die Wahnsinnige) Kaiser Karl V. (geb. 1500) 1519—56. Kaiser Ferdinand I. 1556—1564. 2. Der Reichstag zu Worms 1521, Luther auf der Wartburg. Im Jahre 1521 hielt der junge Kaiser Karl V. seinen ersten Reichstag zu Worms. Von ihm zur Verantwortung beschieden und mit kaiserlichem Ge- leitbries versehen, kam Luther dorthin. Am 17. und 18. April stand er vor Kaiser und Reich. Auf die ihm vorgelegte Frage, ob er die in seinen Schriften enthaltene Lehre widerrufen wolle, antwortete er ablehnend. Er wurde hierauf durch das Wormser Edikt als „offenbarer Ketzer" in die Reichsacht er- klärt. Doch der Kaiser hielt ihm sein Wort auf sicheres Geleit. So konnte Luther unter kaiserlichem Schutze von Worms abreisen. Aber nach vier Wochen trat das Edikt in Kraft, das gebot, den geächteten Mönch, wo man ihn finde, zu fassen und zur Bestrafung einzuliefern. — Doch fand Luther Sicherheit vor seinen Feinden durch die Fürsorge seines Kurfürsten Friedrich desWeisen. Auf dessen Veranstaltung wurde er auf seiner Heimfahrt in der Nähe von Eisenach durch verkappte Ritter überfallen und auf die Wart- bürg entführt. Dort lebte er als Junker Jörg tief verborgen und begann die Übersetzung der Bibel. Luthers Aufenthalt auf der Wartburg dauerte nur zehn Monate. Er erfuhr, daß in Wittenberg unter den An-

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