Bilder und Erzählungen aus der allgemeinen und deutschen Geschichte: Sagen und Geschichten aus dem Altertume

Holdermann, Karl; Setzepfandt, Richard

Bibliographic data

Multivolume work

Persistent identifier:: PPN623440229

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-6470130

Title:: Bilder und Erzählungen aus der allgemeinen und deutschen Geschichte

Author:: Holdermann, Karl
Setzepfandt, Richard

Place of publication:: Leipzig

Publisher:: Freytag

Document type:: Multivolume work

Collection:: History textbooks,imperial Germany

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Subtitle:: ein Hilfsbuch für die untere und mittlere Stufe des Geschichtsunterrichts an höheren Lehranstalten

Volume

Persistent identifier:: PPN623441365

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-6477041

Title:: Sagen und Geschichten aus dem Altertume

Shelfmark:: HDG-II 36(2,1894)-1/3

Author:: Holdermann, Karl
Setzepfandt, Richard

Volume count:: Teil 1

Place of publication:: Leipzig

Publisher:: Freytag

Document type:: Volume

Collection:: History textbooks,imperial Germany

Publication year:: 1894

Edition title:: Ausg. für evang. Schulen, 2., verb. Aufl.

Scope:: 179 S., 2 farb. Taf. : 71 Ill. u. Kt.

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Chapter

Title:: A. Sagen des Altertums

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Chapter

Chapter

Title:: III. Heldensage der Römer

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Chapter

— 35 - Tod verloren hatte. Ihm zu Ehren beging er unter zahlreichen Opfern eine würdige Totenfeier, an die sich ein heiteres Volksfest mit allerlei Wettspielen, wie Rudern, Wettlauf, Faustkampf, anschloß. Wieder suchte Juno sein Vor- haben zu vereiteln, indem sie durch die olympische Botin Iris seine Flotte in Brand stecken ließ. Verzweifelnd rief, da alles Löschen vergeblich war, Äneas den Vater Zeus um Hilfe an: da that dieser durch heftigen Regen dem Brande Einhalt und rettete die Schiffe bis auf vier. So gelangten sie nach Karnpauieu. Hier wurde er mit Hilfe der Sibylle von Cumä, einer Seherin, in die Unter- welt geleitet. Auf dunklen Pfaden kam er in die schauerlichen Tiefen, wo er am Eingange in die Unterwelt die Sorgen und Krankheiten, Alter, Angst, Not, Hunger, den Tod und dessen Zwillingsbruder Schlaf, Krieg, Zwietracht und viele erschreckliche Ungetüme erblickte. Von Charon über den Acheron geführt, gelangten sie, nachdem die Sibylle den Höllenhund Ccrberns eingeschläfert hatte, in die Gefilde der Abgeschiedenen; hier sah man in verschiedenen Abteilungen Kinder, unschuldig Verurteilte, Selbstmörder, gefallene Krieger. Der Weg zur Linken führte zum Tartarus, dem Orte der Verdammten, von welchem Heulen und Jammern herübertönten; der zur Rechten aber zum Elysium, dem Lusthaine der Seligen. Hierhin lenkten sie die Schritte; hier sand er auch seinen Vater, wurde von ihm freubig begrüßt und erhielt einen Einblick in die Zukunft bis in die ferne Zeit des Kaisers Angnstus. Mit neuem Vertrauen beseelt, kehrte Äneas auf die Oberwelt zurück uud segelte durch das Tyrrhenische Meer bis zur Tibermüudung. 3. Ineas ilt Latinm. Die vom Tiber durchströmte Laudfchaft hieß Latium und war vom Könige Latinns beherrscht. Ihm war einst die Weis- sagnng erteilt worden, seine Tochter Lavinia werde einen Fremden heiraten, der mit der Zeit eine Herrschast begründen werde. Als mm Äneas eine Ge¬ sandtschaft von hundert Gefährten zu ihm schickte, welche mit Ölzweigen in den Händen um Frieden und Frenudschast baten, da nahm er sie freundlich auf; denn er erkannte in Äneas den verheißenen Schwiegersohn. Äneas verlobte sich auch mit Lavinia, gründete und benannte ihr zu Ehren eine neue Stadt, Lavininm. Inno aber wußte wieder neuen Kampf zu erregen. Der benachbarte König der Rntnler, Turnus, der früher mit Lavinia verlobt gewesen war, bekämpfte den Latinns und Äneas. Er wurde zwar geschlagen, aber Latinus war im Kampfe gefallen. Statt seiner wurde nun Äneas König, verband Trojaner und Eingeborne zu einem Volke und nannte sie Latiner. Aber der Krieg war noch nicht zu Ende, sondern drohte für die Latiner sogar recht gefährlich zn werden. Sie siegten aber schließlich; nur hatten sie diesmal den Verlust des Äneas zu beklagen. Er war nach der Schlacht spurlos verschwunden, und matt glaubte, er sei zu den Göttern ent- rückt; deshalb erwies man ihm fortan göttliche Ehren. Sein Sohn Ascanius oder Jnlus, der ihm in der Regierung folgte, machte Frieden mit den Etrnskern 3*

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