Lesebuch für deutsche Lehrerbildungsanstalten: Für die Mittelstufe der Lehrerseminare

Kehr, Karl; Kriebitzsch, Karl Theodor; Kehr, H.; Kriebitzsch, Paul

Bibliographic data

Multivolume work

Persistent identifier:: PPN624677508

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-6552030

Title:: H. K. Steins Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten

Author:: Kolligs, Hans

Place of publication:: Paderborn

Publisher:: Schöningh

Document type:: Multivolume work

Collection:: History textbooks,imperial Germany

Edition title:: Auf dem Umschlag: Geschichte für Mittelklassen Später als Ausg. A bezeichnet Früher u.d.T.: Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten Später als gemeinsame Ausg. für die Mittel- und Oberstufe zeitw. zunächst in 4 Teilen, danach in je 1 Bd. (Neubearb. 1924) unter dem Gesamtt.: H. K. Steins Lehrbuch der Geschichte für höhere Lehranstalten Später in 3 Teilen unter dem Ansetzungssacht.: Steins Lehrbuch der Geschichte für höhere Lehranstalten / Mittelklassen Nebent.: Steins Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten Nebent.: Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Volume

Persistent identifier:: PPN624695441

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-6553715

Title:: Römische Kaisergeschichte, Die deutsche Geschichte des Mittelalters

Shelfmark:: HDG-II 49(6,10)-2

Author:: Kolligs, Hans

Volume count:: Teil 2

Place of publication:: Paderborn

Publisher:: Schöningh

Document type:: Volume

Collection:: History textbooks,imperial Germany

Publication year:: 1910

Edition title:: 6., verb. Aufl.

Scope:: VII, 112 S. : 3 Stammtaf., Zeittaf.

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Subtitle:: (Lehrstoff der Unter-Tertia)

Chapter

Title:: Römische Kaisergeschichte seit dem Tode des Augustus (14-476 n. Chr.)

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Chapter

315 So saß er zu Krakau auf dem Lehrersitz, So ging er einher gegürtet, in Kält' und Hitz, Ein rein Gemüt, ein immer gleicher Sinn, Dem Unrecht dulden, nicht tun, stets deuchte Gewinn. Im grauen Alter zog ein Sehnen den Kant Gen Schlesien, in sein altes Vaterland. Er schloß die Bücher in 'n Schrein, bestellt' sein Haus, Den Säckel nahm er und zog in die Fern' hinaus. Gemächlich ritt in der schweren, schwarzen Tracht Der Doktor durch der polnischen Wälder Nacht; Doch in der Seele, da wohnt' ihm lichter Schein, Die goldnen Sprüche zogen aus und ein, Ins Herz schoß Strahlen ihm das göttliche Wort, Voll innern Sonnenlichtes, so ritt er fort. Auch merkt' er nicht, wie das Tier in finstrer Schlucht Den Weg durch Abenddunkel und Dickicht sucht, Er hört nicht vor und hinter sich Tritt und Trott, Er ist noch immer allein mit seinem Gott. Da wimmelt's plötzlich um ihn zu Roß, zu Fuß, Da flucht ins Ohr ihm der Wegelagerer Gruß; Es stürmen auf den heil gen Mann sie ein, Es blinken Messer und Schwert im Mondenschein. Er weiß nicht, wie ihm geschieht, er steigt vom Roß, Und eh' sie's fordern, teilt er sein Gut dem Troß; Den vollen Reisebeutel streckt er dar, Darin beim Groschen manch blanker Taler war; Vom Halse löst er ab die güldne Kett, Er reißt die schmucken Borden vom Barett, Den Ring vom Finger, und aus der Tasche zieht Das Meßbuch er mit Silberbeschläg und Niet Daß sie das Pferd abführen mit Sattel und Zaum, Der arm', erschrockene Mann, er sieht es kaum; Erst wie er alles Schmuckes und Gutes bar, Da fleht er um sein Leben zu der Schar. Der bärtige Hauptmann faßt ihn an der Brust Und schüttelt sie mit derber Räuberlust. „Gabst du auch alles?“ brüllt's um ihn und murrt, Trägst nichts versteckt in Stiefel oder Gurt?“ Die Todesangst schwört aus dem Doktor: „Nein!“ Und aber „Nein!“ Es zittert ihm Fleisch und Bein. Da stoßen sie fort ihn in den schwarzen Wald; Er eilt, als wär' er zu Roß noch, ohne Halt; Doch fährt die Hand im Gehn ihm wie im Traum n an der langen Kutte vorderm Saum, Mit Angst fühlt sie herum an allem Wulst, Und endlich findet sie da die rechte Schwulst, Wo eingenäht, geborgen und unentdeckt Der güldene Sparpfennig sich versteckt. Nun will dem Mann es werden recht sanft und leicht, Mit all dem Gold er die Heimat wohl erreicht, Er mag mit Gottes Hilfe vom Schrecken ruhn, Mit Freunden und Vettern sich recht gütlich tun. 10 15 20 26 30 35 10 15 50

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