Geschichte des deutschen Volkes

Müller, David; Lange, Rudolf

Bibliographic data

Monograph

Persistent identifier:: PPN624980537

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-6627492

Title:: Geschichte des deutschen Volkes

Shelfmark:: HDG-II 61(19,05)

Author:: Müller, David
Lange, Rudolf

Place of publication:: Berlin

Publisher:: Vahlen

Document type:: Monograph

Collection:: History textbooks,imperial Germany

Publication year:: 1905

Edition title:: 19., verb. Aufl. / besorgt von Rudolf Lange

Scope:: XL, 520 S.

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Subtitle:: in kurzgefaßten übersichtlichen Darstellungen zum Gebrauch an höheren Unterrichtsanstalten und zur Selbstbelehrung

Chapter

Title:: Fünfter Zeitraum. Vom westfälischen Frieden 1648, bis zur Gegenwart. Bildung der brandenburgisch-preußischen Großmacht. Blüte des deutschen Geisteslebens. Befreiungskriege. Ausrichtung des deutschen Kaiserreichs. Deutsche Nationalgeschichte

Document type:: Monograph

Structure type:: Chapter

Chapter

Title:: B. Zeitalter Friedrichs des Großen. 1740-1786 (1790)

Document type:: Monograph

Structure type:: Chapter

354 Deutsche Dichtung und Wissenschaft. Die französische Revolution. §§ 532—535. gewaltiges Geistesleben unter schwerem äußerem Drucke ein stetes Fortschreiten war „ins Ewige des Wahren, Guten, Schönen". Beide Männer lebten in erhebender Freundschaft zusammenwirkend in Weimar, wohin auch Herder, Wieland u. a. berufen worden waren und das damals unter Karl Augusts großherziger Regierung eine Hauptstadt der deutschen Dichtung ward. Neben Weimar blühte die Universität Jena, wo Fichte, Schölling und Hegel, die großen Philosophen Deutschlands, nacheinander gewirkt und gelehrt haben (1795-1806). § 533. So erreichte die deutsche Literatur am Ende des 18. Jahr¬ hunderts ihren Höhepunkt. Den Deutschen war sie mehr als andern Völ- kern die ihre: nicht bloß ein gerechter Stolz und eine Freude — sie ersetzte ihnen vorläufig das Gesamt-Vaterland und schloß sie in eine geistige Einheit zusammen, die über die Grenzen des zerrissenen deutschen Reichs hinausging und selbst dessen längst abgetrennte Glieder, die Niederlande und die Schweiz, ja die im fernen Osten, in Siebenbürgen und in den baltischen Provinzen, unter fremdem Zepter wohnenden Deutschen, wie die, welche jenseits des Ozeans als fleißige Kolonisten sich eine neue Heimat gegründet hatten, mit umfaßte. C. Kampf gegen die französische Revolution und die Napoleonische Gewaltherrschaft. 1792—1815. l. Die französische Revolution und ihre erste Einwirkung auf Deutschland. § 534. Während in Deutschland eine innere Umwälzung der bisherigen Anschauungen fast auf allen Gebieten des geistigen Lebens vor sich ging, war in den Ländern des Westens eine ähnliche Änderung der politischen Anschauungen erfolgt. Die amerikanischen Kolonien hatten sich in längerem Kampfe (1773—1783) ihre Unabhängigkeit von England, ihrem Mutterlande, erkämpft. Friedrich der Große war der erste europäische Herrscher gewesen, der die so entstandenen Freistaaten anerkannt hatte *). Bei dem Kampfe und bei der Errichtung dieses neuen Gemeinwesens waren neue staatliche Grundsätze hervorgetreten und durchgedrungen: der Grundsatz der Gleichheit aller Staatsbürger unter sich, der Selbstbestimmung des Volkes u. s. w. Für solche Forderungen war man besonders in Frankreich, wo die Gemüter bereits dafür vorbereitet waren (§ 512), sehr eifrig eingetreten. Junge, begeisterte Schwärmer wie Lafayette waren als Freiwillige übers Meer mit in den Kampf gezogen, dem alle Aufge- klärten des Zeitalters mit warmer Teilnahme folgten: zugleich hatte die allgemeine Stimmung in Frankreich, besonders die des freisinnigen Adels, den König genötigt, offen die Waffen für die junge Republik zu ergreifen. § 535. Auch als der Friede geschlossen und die staatliche Selbständigkeit der amerikanischen Kolonien anerkannt war, wirkten die Gedanken, die dort siegreich gewesen waren, in Europa weiter und fanden besonders in Frankreich einen fruchtbaren Boden. Dieser Staat, noch vor einem Jahrhundert der erste Europas, war weit zurückgeblieben. Die Krone hatte ihre Aufgabe, den schreienden Übelständen abzuhelfen, nicht verstanden und nicht gelöst. Die Sünden Ludwigs XIV. und Ludwigs XV. lagen wie ein Alp auf dem ge- *) Er hoffte davon für Ostfriesland eine bedeutendere Handelsentwicklung.

Monograph

Chapter

Chapter

Table of contents

Cite and reuse

Monograph

Chapter

Image

Image fragment

Citation links

Citation recommendation