Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte: Die neuere Zeit

Wagner, Friedrich

Bibliographic data

Multivolume work

Persistent identifier:: PPN647534290

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-4800352

Title:: Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte

Author:: Wagner, Friedrich

Place of publication:: Weimar, Leipzig

Publisher:: Krüger

Document type:: Multivolume work

Collection:: History textbooks,imperial Germany

Publication year:: 1889

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Volume

Persistent identifier:: PPN647540541

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-8055643

Title:: Die neuere Zeit

Shelfmark:: Py 1931/40-1/3

Author:: Wagner, Friedrich

Volume count:: Bd. 3

Place of publication:: Leipzig

Publisher:: Krüger

Document type:: Volume

Collection:: History textbooks,imperial Germany

Publication year:: 1882

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Chapter

Title:: F. Brandenburgisch-Preußische Geschichte

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Chapter

Chapter

Title:: 3. Das Zeitalter Friedrichs des Großen

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Chapter

— 151 — 3. Das Zeitalter Friedrichs des Großen. a. Friedrich Wilhelm I. von Preußen (1713—40). §. 150. Auch der preußische Staat war unter der Re¬ gierung Friedrichs I. in Gefahr, von dem Geiste angesteckt zu werden, der von Ludwig XIV. ausging. Dies abgewendet und das Königreich seinem Berufe in Deutschland wiedergegeben zu haben, ist das Verdienst Friedrich Wilhelms I. Schon als Knabe zeigte er die Eigenart, die er später beibehielt; im Gegensatz zu seinem prachtliebenden, verschwenderischen Vater war er bürgerlich-einfach und sparsam; im Gegensatz zu seiner geistreichen, die Tiefen der Wissenschaft wie die Gesetze der Schönheit ergründenden Mutter schätzte er Gelehrsamkeit und Künste gering. Seine ganze Neigung wendete er dem Kriegs¬ heere und der Staatsverwaltung zu, und in beiden Beziehungen zeigte er sich schöpferisch und genial; Preußen verdankte ihm die beiden Grundsäulen seiner Größe: ein ausgezeichnetes Heer und einen gewissenhaften Beamtenstand. — Seine erste Regierungshandlung rvar die Entlassung des überflüssigen Hof¬ staates und die Einführung größter Sparsamkeit. So tilgte er nicht nur in knrzer Zeit die Schulden, welche der Vater hinterlassen hatte, sondern machte auch bedeutende Summen flüssig zur Vergrößerung des Heeres und zur Hebung des Ackerbaus, Gewerbfleißes, Handels und Verkehrs. Dies war nur möglich durch eine rastlose streng geregelte Thätigkeit und durch das liebevollste Eingehen selbst auf die kleinsten Geschäfte. Er sagte von sich selbst: ,,Jch bin der Finanzmann und der Feldmarschall des Königs von Preußen; das wird den König von Preußen erhalten." Wie ein guter Hausvater sorgte er für alles: er bestimmte genau, was für seinen Hofhalt ausge¬ geben werden dürfte, welche Beträge die Pächter der Domänen zu zahlen hätten, wieviel Holz ans seinen Forsten an die Holländer zu verkaufen fei, wie der Vertrieb des Salzes zu geschehen habe u. dgl. Er hob durch Aufnahme fremder Ar¬ beiter die Tuchfabrikation, Garnweberei, die Handwerke; er regelte den Handel, indem er die ausländischen Waaren zum Besten der heimischen Erzeugnisse besteuerte. — Zur Hand¬ habung dieser Maßregeln verschmolz er zwei bisher einander hindernde Behörden: das Kriegskommissariat und das Finanz- Friedrich Wilhelm I. 1713-40. Charakter. Sparsamkeit.

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