E. v. Seydlitz'sche Geographie: Größere Schul-Geographie

Simon, ...; Seydlitz, Ernst von

Bibliographic data

Monograph

Persistent identifier:: PPN647879654

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-4074109

Title:: Brandenburgisch-preußische Geschichte

Shelfmark:: St 2307 2

Author:: Schröder, Johannes

Place of publication:: Paderborn

Publisher:: Heydeck

Document type:: Monograph

Collection:: History textbooks,imperial Germany

Publication year:: 1891

Edition title:: 2. Aufl.

Scope:: VI, 124 S.

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Subtitle:: nach Maßgabe der allgemeinen Bestimmungen und der jüngsten Erlasse

Title:: Inhaltsübersicht

Document type:: Monograph

Structure type:: Table of contents

330 Amerika. Einteilung in 21 Provinzen. Die ansehnlichsten Städte, an der Küste gelegen, sind von S. nach N.: Rio de Janeiro [Riu dZ j.cmeru],*) d. i. Ianuarsfluß, weil die Expedition Vespuccis lWeßpüttschis^ — es war am Neujahrstag 1501 —, getäuscht durch deu engen Em- gang zu der wundervollen Bai, hier einen Fluß zu erblickeu meinte; fast unter dem Wendekreise des Steinbocks, Hauptstadt und Residenz, die zweite Stadt Süd-Amerikas, 280 000 E., der erste Handelsplatz des Landes, Haupthafen für die Kaffeeausfuhr, auch Stapelplatz der Diamanten. Der Hasen von Rio ist einer der größten und schönsten der Erde. Den tiefen und gänzlich gefahrlosen Eingang dazu bildet eine schmale Spalte zwischen bewaldeten Granitpfeilern mit einem Jnselfort in der Mitte. Die Fahrt führt vorüber an Buchten, die sich bisher verborgen und neckisch sich auf- thun, bis endlich das trotz seiner engen, teilweise auch hügeligeu Straßen glänzende Rio selbst erscheint, samt den Vorstädten längs dem „verborgenen Wasser" ansge- dehnt, der inselgeschmückten, von ihren Bergen umgebenen Bai. „Leute, welche vom St. Elmo herab den Golf von Neapel überschaut, die Konstantinopel gesehen und die großartigen Scenerieen der Alpen bewundert haben, geraten beim Anblick dieses Paradieses in Entzücken." Bahia [Baia^ (sonst San Salvador), an der Allerheiligen-Bai, 130 000 E. Recife [Reßife^, d.i. Riffe, vollständig Recife de Pernämbnco, gewöhnlich bloß mit letzterem Namen, der etwa unserem „Haff" entspricht, bezeichnet, mit dem dicht nördlich gelegenen Olinda 120 000 E., starker Handel und Ausfuhr von Zucker und Baum- wolle, sowie des besten Brasilien h o lzes. Maranhäo [Maranjaung^, auf der gleichnamigen Insel; Ausfuhr von Reis und Baum- wolle. Para oder Belem, aufblühende Handelsstadt am scheinbaren südlichen Mündungsarme des Maranon, dem Rio de Park. Onropreto [O-iroprßtol, vollständig Villa Rica de Ouro Preto, d. i. reiche Stadt des schwarzen Goldes, nach der schwärzlichen Farbe des goldhaltigen Eisenglimmers so benannt; 300 km nordnordwestlich von Rio, am Fuße des Jtacolumi. 9. Guyana Mkna^j. [462 000 qkm (8400 Q.-M.), 350000 ©.] Lage, Klima. Zwischen den Mündungen des Orinoko und Maranon, um- saßt aber nur die östliche Hälfte des Hochlandes von Guyana; ungemein fruchtbar ist der sehr niedrige Küstenstrich; dichte Walduugeu ziehen gegen das Innere hin, das von den Kariben und Marön -Negern bewohnt wird. Un- geheure Regenmenge und Überschwemmungen machen das Klima höchst ungesund. Das Küstenland, die sogenannte „wilde Küste", ist im Besitz der Europäer, und zwar gehört den Engländern das größte Gebiet mit den Gouvernements: Berbiee Verbiß], Demerara und Essequibo sEssekwibol, 250000 E., wo¬ runter 11000 Weiße. Hauptstadt Georgetown Dschördschtann!, 40 000 E. — Das niederländische Guyaua oder Surinam,, 70000 E., mit Para- marlbo, an der Mündung des Surinam, 20000 E. 13 Brüdermissionen mit sast 24000 Pfleglingen. —Das kleinste Gebiet ist das französische Guyana oder Cay en n e, 30000 E., berüchtigt durch sein mörderisches Klima, daher der Ausdruck: „auf die trockne Guillotine schicken". Die Hauptstadt gleichen Namens, auf einer Insel, war bis 1854 Verbannungsort. Auch die drei „Teufelsinseln" nordwestlich von der Hauptstadt, der ungesunden Küste vorliegend, waren gesürch- tete Verbannungsplätze, obgleich die Luft zeitweise von einer frischen Brise gerei- nigt wird. *) Das j französisch zu sprechen.

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