Geschichtsbilder

Ernst, Karl; Andrä, Jakob Carl

Bibliographic data

Monograph

Persistent identifier:: PPN656424214

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-4340772

Title:: Geschichtsbilder

Shelfmark:: HC-II 8(4,01)

Author:: Ernst, Karl
Andrä, Jakob Carl

Place of publication:: Leipzig

Publisher:: Voigtländer

Document type:: Monograph

Collection:: History textbooks,imperial Germany

Publication year:: 1901

Edition title:: Ausg. B, für konfessionell-gemischte Schulen, 4. Aufl., (der 3. gleich)

Scope:: V, 218 S.

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Subtitle:: mit 8 Geschichtskarten, 16 Bildern zur Kulturgeschichte und einem Anhange: Landes-(Provinzial-)Geschichte

Chapter

Title:: 1. Von den alten Ägyptern

Document type:: Monograph

Structure type:: Chapter

— 182 — 5. Ergebnisse. — Im 2. Pariser Frieden brauchte Frankreich an Deutschland nur herauszugeben, was es ihm seit 1792 entrissen hatte (vgl. S. 140. 152). Nach den Wiener Beschlüssen erlangten Österreich und Preußen ihre frühere Macht wieder; an neuen Ländern erhieltPrenßen die Hälfte des KöuigreichsSachsen und die schönen Länder der Rheinprovinz, wogegenes einen Teil seiner ehe¬ maligen polnischen Besitzungen aufgab. Hierdurch wurde Preußen mehr als früher ein echt deutscher Staat. Eine Verbindung sämtlicher deutschen Staaten zu einem Kaiserreiche aber kam für jetzt nicht zustande: an die Stelle des ehe¬ maligen Kaiserreichs trat der d e u t s ch e B n n d, zu welchem sich die 39 deut¬ schen Staaten vereinigten. Er hing nur lose zusammen. Der Bundestag zu Frankfurt a. M., der aus den Abgesandten der deutschen Bundesstaaten bestand und die gemein¬ samen deutschen Angelegenheiten leitete, war außer stände, Deutschland das ihm gebührende Ansehen zu verschaffen. Darum verlangte man immer lebhafter eine festere Einheit durch einen mächtigen Kaiser. Aber wer dieses Verlangen in den folgenden Jahren öffentlich in Wort und Abzeichen bekundete, wurde von den Behörden streng bestraft. Erst 50 Jahre später wurde der heiße Wunsch des deutschen Volkes erfüllt. VH. König Friedrich Wilhelm m. im Frieden. /^König Friedrich Wilhelm III. regierte noch ein Vierteljahrhundert zu großem Segen seines Volkes. Durch treffliche Einrichtungen brachte er die Staats¬ verwaltung in die beste Ordnung. Er teilte den Staat in 8 Provinzen, diese in Regierungsbezirke, deren Kreise durch Landräte verwaltet wurden, und setzte vorzügliche Männer zu Oberpräsidenten der Provinzen. Der wackersten einer war G. von Vincke in Westfalen, ein Beamter, der die höchste Treue gegen den König hegte und dabei das Volk kannte und liebte wie selten einer. Durch neue Straßen, durch Verbesserung des Postwesens wurde der Verkehr gefördert. Im Jahre 1818 befuhr das erste Dampfschiff den Rheinstrom. 17 Jahre später wurde auch die erste deutsche Eisenbahn gebaut. Die erste preußische war die Berlin-Potsdamer Bahn; sie ward 2 Jahre vor des Königs Tode eröffnet. (S. Eisenbahn von Leipzig nach Dresden und Tracht jen^Zeit: Bild 16). Von Preußen ging auch die Gründung des deutschen Zollvereins aus. Österreich gehörte nicht dazu. Innerhalb des Gebietes der verbündeten Staaten wurden keine Zölle mehr erhoben. Durch diesen Zollverein wurden nicht nur Handel und Ge¬ werbe mächtig gehoben, sondern auch die einzelnen Teile des vielgespaltenen Vater¬ landes mehr und mehr einander verbunden, und so ward eine deremjtige volle Vereinigung desselben vorbereitet. Einer vorzüglichen Fürsorge hatte sich das Militärwesen zu erfreuen. Die allgemeine Wehrpflicht, welche der berühmte Kriegsminister Scharnhorst zur Zeit der Freiheitskriege eingeführt, blieb fortbestehen, und Preußen erhielt dadurch ein so zahlreiches, treffliches Kriegsheer, daß es feine Stellung unter den europäischen Großmächten ehrenvoll behaupten konnte. „Je weicher von Jahr zu Jahr die Sitten des Volkes werden, desto nötiger

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