Erzählungen und Lebensbilder aus der deutschen Geschichte

Groth, Ernst; Andrä, Jakob Carl

Bibliographic data

Monograph

Persistent identifier:: PPN656426721

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-4343935

Title:: Erzählungen und Lebensbilder aus der deutschen Geschichte

Shelfmark:: HC-II 7(18,18)

Author:: Groth, Ernst
Andrä, Jakob Carl

Place of publication:: Leipzig

Publisher:: Voigtländer

Document type:: Monograph

Collection:: History textbooks,imperial Germany

Publication year:: 1918

Edition title:: Ausg. B., für konfessionell gemischte Schulen, 18. Aufl., mit 4 Geschichtskt., 8 Bildertaf. und 2 Anh.: Landes-(Provinzial-)Geschichte, Verlauf des Weltkrieges

Scope:: 208 S.

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Chapter

Title:: Inhalt

Document type:: Monograph

Structure type:: Chapter

Chapter

Title:: III. Die neue Zeit

Document type:: Monograph

Structure type:: Chapter

— 80 — 3n kaum zehn Stunben war das reiche, mächtige Magdeburg ein Aschenhausen. Nur der schöne Dom, eine andere Kirche und einige Fischerhütten standen noch, von 30 000 Einwohnern retteten kaum 1500 das Leben. 3. Gustav Röolfs Sieg bei Vreitenfeld. Nach dem Falle Magdeburgs brach Tilly in Sachsen ein. Nun bat der Kurfürst von Sachsen Gustav Rdolf um Hilfe. In kurzem stand der Schwedenkönig mit seinem Heere dem nie besiegten kaiserlichen Feldherrn gegenüber. Bei Breitenfeld nördlich von Leipzig kam es zur Schlacht; die Schweden erfochten einen vollständigen Sieg. Kaum entrann der greise Tilly dem Tode. Ein schwedischer Rittmeister setzte dem Fliehenden nach, schlug ihn mit umgekehrter Pistole auf den Kopf und hätte ihn getötet, wenn dem alten Feld¬ herrn nicht ein Reiter zu Hilfe gekommen wäre, der den Verfolger erschoß. 4. Gustav Adolfs Siegeszug durch Deutschland. Die Folgen des Sieges bei Breitenfeld waren gewaltig. Rlle Vor¬ teile, die der Kaiser in den langen Kriegsjahren errungen hatte, waren verloren. Ganz Deutschland stand dem Schwedenkönige offen. 3m Triumphe zog er durch die Lande bis zum Rhein, Rls er sich dann gegen Bayern wandte, stellte sich ihm am Lech Tilly zum letztenmal mit einem Heere entgegen. Rber der „alte Korporal", wie Gustav Rdolf ihn nannte, ward besiegt, verwundet und starb. Beinahe ganz Bayern war nun in den Händen der Schweden; Österreich war bedroht und hatte nirgend mehr ein Heer, das dem siegreichen Helden hätte entgegentreten können. 37. Gustav Rbolf und Wallenstein. 1. Gallensteins Wiedereinsetzung. Der Kaiser befand sich in größter Not. Nur von einem Manne war Rettung zu hoffen, von Gallenstein; aber der war abgesetzt und schwer beleidigt. Zurückgezogen lebte er auf seinen Gütern in Böhmen, prächtiger als ein König. Die unermeßlichen Schätze, die er auf seinen Plünderungszügen erbeutet hatte, ermöglichten ihm allen prunk. Sechzig (Edelknaben aus den vornehmsten Häusern be¬ dienten ihn, in hellblauen Samt mit Gold gekleidet. Eine Leib¬ wache von fünfzig Mann, mit Hellebarden bewaffnet, stand in seinem Schloßhofe. Die prächtigsten Pferde füllten seinen Marstall, und wenn er reiste, so wurden ihm Gerät und (Befolge auf Hunderten

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