Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer

Petiscus, August Heinrich

Bibliographic data

Monograph

Persistent identifier:: PPN66797959X

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-5046334

Title:: Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer

Shelfmark:: HK-II 28(19,1883)

Author:: Petiscus, August Heinrich

Place of publication:: Leipzig

Publisher:: Amelang

Document type:: Monograph

Collection:: History textbooks,imperial Germany

Publication year:: 1883

Edition title:: 19. Aufl.

Scope:: VII, 400 S. : Ill.

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Subtitle:: mit Einschluß der ägyptischen, nordischen und indischen Götterlehre ; zum Selbstunterricht für die erwachsene Jugend und angehende Künstler, sowie für höhere Lehranstalten

Chapter

Title:: I. Die oberen Gottheiten

Document type:: Monograph

Structure type:: Chapter

80 I. Die öderen Gottheiten. die außer ihnen nur den Konsuln (obersten Magistratspersonen) in Rom gebührte; und wenn sich ihnen dann Verbrecher, die zum Tode verurteilt wareu, auf ihrem Wege zum Richtplatze naheten, so konnten sie dieselben begnadigen. So groß aber ihr Ansehen war, so streng wurde auch mit ihnen verfahren. Ließ eine Vestalin durch Unachtsamkeit das heilige Feuer auf dem Altare der Vesta erlöschen, welches man nur durch einen Brennspiegel an den reinen Strahlen der Sonne wieder an¬ zünden durfte, so wurde sie von dem Oberpriester der Göttin in einem dunklen Gemache mit Ruten gezüchtigt; und verletzte sie ihre Keuschheit, so wnrde sie an einem Orte, welcher das „Frevelfeld" (campus sceleratus) hieß, lebendig begraben. Man brachte sie dann in ein unterirdisches Gewölbe, gab ihr ein Ruhebett, eine angezündete Lampe, ein wenig Brot und Wasser, verschloß dann das Gewölbe, bedeckte es mit Erde, die man dem Boden gleich machte, und überließ die Unglückliche dem qualvollen Tode. Der Ver¬ führer der Getöteter: wurde dagegen öffentlich zu Tode gegeißelt. Die ganze Stadt war in Trauer, und lauge Gebete und Opfer wurden angestellt, um die beleidigte Göttin zu versöhnen. Der Auf¬ zug, mit dem die Verstoßene in einer Sänfte festgebunden und so tief verhüllt, daß man auch ihre Stimme nicht hören konnte, zu ihrer Gruft geführt wurde, war Entsetzen erregend, und dieser Tag ein Tag der Trauer und Buße für die ganze Stadt, wie kein anderer. Der König Nnma Pompilius, der überhaupt der Sage nach die Verehrung der Götter bei den Römern einrichtete, setzte die ersten Vestalinnen ein, deren Zahl zuerst zwei, dann vier war, und die König Servins auf sechs vermehrte, und zu denen man immer nur Jungfrauen aus den edelsten Familien Roms er- erwählte. — Nach der Gründungssage Roms waren selbst Ro- mulus und Nemus, die Gründer der Stadt Rom, Söhne einer vestalischen Priesterin, Namens Nea Silvia, und des Mars. Am ersten März wurden alljährlich auf dem Herde der Göttin das heilige Feuer nebst dem Lorbeer, welcher den Herd

Monograph

Chapter

Table of contents

Cite and reuse

Monograph

Chapter

Image

Image fragment

Citation links

Citation recommendation