Wirtschaftsgeographie mit eingehender Berücksichtigung Deutschlands: Die außerdeutschen Länder

Reinlein, Hans; Gruber, Christian

Bibliographic data

Multivolume work

Persistent identifier:: PPN729079961

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-6272342

Title:: Wirtschaftsgeographie mit eingehender Berücksichtigung Deutschlands

Author:: Reinlein, Hans
Gruber, Christian

Place of publication:: Leipzig [u.a.]

Publisher:: Teubner

Document type:: Multivolume work

Collection:: Geography textbooks,imperial Germany

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Volume

Persistent identifier:: PPN74962356X

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-9426564

Title:: Die außerdeutschen Länder

Shelfmark:: GD-II 44(3,12)-1/2

Author:: Reinlein, Hans
Gruber, Christian

Volume count:: Teil 2

Place of publication:: Leipzig [u.a.]

Publisher:: Teubner

Document type:: Volume

Collection:: Geography textbooks,imperial Germany

Publication year:: 1912

Edition title:: 3. Aufl.

Scope:: VI S., S. 124 - 257

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Chapter

Title:: Zweiter Abschnitt Die außerdeutschen Länder

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Chapter

Chapter

Title:: Die Schweiz

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Chapter

Dir Schweiz. 1. Ihre Mnnrnlage und deren wirtschaftliche Wirkungen. Die Schweiz ist reines Binnenland. Nirgends stößt sie ans Meer, nir¬ gends besitzt sie unmittelbare Schiffsverbindungen mit diesem. Von den vier Großmächten Deutschland, Österreich, Italien und Frankreich lückenlos um¬ schlossen, fehlt ihr jener breite, sichere Ausgang nach der Ferne, welchen der Ozean vermittelt, jener unwiderstehliche Anreiz znm Handel, den das Meer schon seit alters auf die Völker ausübt, inangeln ihr jene Vorteile, welche der Seehandel von jeher und neuerdings in besonders gesteigertem Maße den Kulturnationen brachte. So machen sich denn auch im Wirtschaftsleben der Schweiz alle Nachteile der reinen Binnenlage eines Staates geltend. Und zwar zunächst durch die Erschwerung der Einfuhr. Wie die Kohlen, so er¬ hält die Schweiz auch das Getreide und weitaus die meisten Lebensmittel und Rohstoffe zu sehr viel ungünstigeren Bedingungen als Küstenländer mit eige¬ nen Seehäfen und eigner Reederei, deren Großgewerbe durch die Bahnfracht wenig oder vielleicht auch gar nicht belastet sind. Diese Frachtverteuerung beeinflußt nun weiterhin die Auswahl der Hauptindustrien in der Schweiz, indem sie dieselben ganz wesentlich einschränkt. Man muß hier hauptsäch¬ lich überseeische Rohstoffe verarbeiten: Baumwolle, Wolle, Seide usw., deren Bezug der langen Seefracht wegen dem Schweizer annähernd die gleichen Preise kostet wie dem Fabrikanten der angrenzenden Länder. Dabei wurden gerade die kostbarsten Rohstoffe, nämlich Seide, Gold und Silber, bevor¬ zugt, für deren Preis die Frachtverteuerung überhaupt nur wenig ins Ge¬ wicht fällt. Außerdem liefern die in der Schweiz vorzugsweise betriebene Stickerei, Spitzenweberei und Uhrenfabrikation bei kleinstem Volumen die feinste und kostbarste Arbeit, bei welcher der Stoff überhaupt nur einen ge¬ ringen Bruchteil des Wertes ausmacht und die Frachtunkosten gleichfalls weniger betragen. — Endlich ist das Wirtschaftsleben der Schweiz von der Zollpolitik seiner Nachbarstaaten eingezäunt und leidet mit Ausnahme der Maschinenfabrikation stark unter deren Schutzzöllen. Die Schweizer Indu¬ strie wird dadurch gezwungen, einerseits weiter entlegene Absatzgebiete auf¬ zusuchen, für die sie in bezug auf Fracht und Spesen zu annähernd gleichen Bedingungen arbeiten kann, wie ihre Konkurrenten. Anderseits bleibt ihr

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