Geschichte der Teutschen für die Jugend: [Theil 2]

Jerrer, Georg Ludwig

Bibliographic data

Multivolume work

Persistent identifier:: PPN775717088

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-10783385

Title:: Geschichte der Teutschen für die Jugend

Author:: Jerrer, Georg Ludwig

Place of publication:: Nürnberg

Publisher:: Campe

Document type:: Multivolume work

Collection:: History textbooks,pre-1871

Publication year:: 1821

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Subtitle:: mit vielen Kupfern

Volume

Persistent identifier:: PPN775794414

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-10783390

Title:: [Theil 2]

Shelfmark:: HK-I 58(1,1821)2

Author:: Jerrer, Georg Ludwig

Volume count:: Theil 2

Place of publication:: Nürnberg

Publisher:: Campe

Document type:: Volume

Collection:: History textbooks,pre-1871

Publication year:: 1821

Scope:: 1, VI, 370 S.

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Binder

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Binder

— 152 — Winter, hast sie also Schneeblume und du Frühling, Frühlingsglöckchen getauft. Da nun die Blume bloß einen Namen haben kann, so will ich aus des Winters Namen den Schnee nehmen und aus dem des Frühlings das Glöckchen, und soll also die Blume Schneeglöckchen heißen auf immer, damit im Namen ein jeder von euch sein Recht behalte. Und nun geht und zankt euch nicht wieder!“ Der Frühling sowohl als der Winter waren mit dieser Entschei⸗ dung zufrieden und gingen ihrer Wegen Denn obwohl ein jeder sich selber die Blume ganz und gar am liebsten gegönnt hätte, so sagte ihnen doch ihr Herz, daß der liebe Gott recht und billig gerichtet hatte. Aber auf sein leßtes Gebot hatten sie nicht gehört; denn wie alle Welt weiß, zanken sie sich noch alle Jahre. Der Winter will länger da bleiben als er soll und den Frühling nicht hereinlassen. Da streiten sie sich mit Schneeflocken und Regenschauern, mit rauhem, kaltem Nordwinde und mil lauem, warmem Südwinde, mit hartem Froste und schmelzenden Sonnenstrahlen, bis der Winter endlich sieht, daß er doch nicht länger bleiben kann, seine Siebensachen einpackt und mürrisch und zögernd fortgeht und sich manchmal noch umsieht, als gönnte er die Erde dem Frühlinge nicht. O. K. Sensel. 216. Der Frühling als König. Der Frühling schlief am eis'gen Bach, da küßte ihn die Sonne wach aus seinen tiefen Cräumen. Schnell wirft er ab sein Winterkleid, er tut sich um ein neu Geschmeid' und lenket sonder Säumen den Blütenwagen durch die Cuft, umwogt von süßem Blumenduft, umschwirrt von muntern Klängen. Viel Boten fliegen vor ihm her, kein König hat auf Erden mehr. Das ist ein buntes Drängen! Was atmen nur und fliegen kann, das schließt sich ja dem Zuge an, es klingt wohl tausendtönig: „Der Lenz ist unser Königl“ Der KRäfer und der Schmetterling, sie kriechen aus und folgen flink, die Wespen und die Bienen, sie kommen, ihm zu dienen. Aus allen Ländern fern und nah sind schon die Abgesandten da; zu seinem Ruhme melden sich alle Sangeshelden.

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