Lehrbuch der allgemeinen Geographie

Raumer, Karl von

Bibliographic data

Monograph

Persistent identifier:: PPN775847089

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-11111077

Title:: Lehrbuch der allgemeinen Geographie

Shelfmark:: GDG-I 1(1,1832)

Author:: Raumer, Karl von

Place of publication:: Leipzig

Publisher:: Brockhaus

Document type:: Monograph

Collection:: Geography textbooks,pre-1871

Publication year:: 1832

Scope:: XXVIII, 391 S., 5 Taf.

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Chapter

Title:: Dritte Abtheilung. Physikalische Geographie

Document type:: Monograph

Structure type:: Chapter

Chapter

Title:: V. Erdbeben

Document type:: Monograph

Structure type:: Chapter

290 V. Erdbeben. §. 248 a. §8ie die Vulkane sich meist auf Inseln oder nahe der Erdbeben in Meeresküste finden, so scheinen Küstenländer und Inseln auch verscl.iedencn vorzugsweise den Erdbeben unterworfen zu sein 1). Dies 3dtcn Unt> irrtet schon auf eine Verwandtschaft der vulkanischen Thä¬ tigkeit und der Erdbeben hin; wiewol auch einige Lander, die keine Vulkane haben, ja vielleicht eben weil sie keine ha¬ ben, sehr von Erdbeben heimgesucht werden. In Europa sind vorzüglich Italien, die pyrenäische Halb¬ insel und Island; in Asien: Syrien und Kamtschatka; in Südamerika: Peru, Quito und Venezuela den heftigsten Erdbeben ausgesetzt. Schwache Erderschütterungen sind da¬ gegen an unzähligen Orten verspürt worden, sodaß man z. B. Südfranken und Nordbaiern in Deutschland als die einzigen Gegenden anführt, welche ganz frei davon geblieben 2). So allgemein verbreitet, ebenso häufig sind die Erdbeben, besonders in den letzten Jahrhunderten, sodaß fast kein Mo¬ nat hingeht, ohne daß irgendwo eine Erderschütterung ver¬ spürt würde. Von 1740 bis 1806 zählte man 300 Erd¬ beben. Das älteste, dessen die Geschichte erwähnt, dürfte das Erdbeben in Palästina zur Zeit des Königs Usia sein 3 5). 4) Syrien und Kleinasien litten besonders in den ersten Jahrhunderten nach Chr. entsetzlich durch viele Erdbeben s). Im Jahre 19 wurden 13 Städte Kleinasiens, als: Sardes, Magnesia, Ephesus, Eolossus rc. zerstört. Im Jahre 342 kamen durch Erdbeben in Antiochien 40,000 Menschen um, der Boden bebte ein Jahr lang; 742 wurden 600 Orte Syriens verwüstet; 1033 bebte die Erde 40 Tage lang von Syrien bis Aegypten. Von 1204 bis in die Mitte des 1) Was Kant schon bemerkt. Kant's kleine Schriften. II. S. 32. 2) Nach v. Hoff. Z) Amos 1, 1. Sacharja 14, 5. 4) Die folgenden Angaben meist nach v. Hoff und Keferstein. 5) Auch schon vor Christi Zeit. Curt. IV. 4. sagt: Häufige Erdbeben dürsten veranlaßt haben, daß die Tyrer ihr Vaterland verließen und Pflanzstädte gründeten. — Außer den angeführten werden noch eine Menge syrischer und kleinastatischer Erdbeben er¬ wähnt.

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