Erzählungen aus der Weltgeschichte: Neuere und neueste Geschichte

Damm, H.

Bibliographic data

Monograph

Persistent identifier:: PPN777225395

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-11083102

Title:: Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen

Shelfmark:: RCH-I 16(26,1857)

Author:: Grommes, H. W.

Place of publication:: Köln

Publisher:: DuMont-Schauberg

Document type:: Monograph

Collection:: Textbooks for study of the natural and cultural world (Realienkunde),pre-1871

Publication year:: 1857

Edition title:: 26., [verb. u. bedeutend verm.] Aufl., nebst e. Vorschr. zum Schönschreiben

Scope:: X, 518 S.

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Chapter

Title:: Erste Abtheilung. Lesestücke in gebundener und ungebundener Rede, zur Beförderung des logischen und ästhetischen Lesens und der religiös-sittlichen Bildung

Document type:: Monograph

Structure type:: Chapter

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Title:: 143. List über List

Document type:: Monograph

Structure type:: Chapter

— 58 — tonnte. Falsche Aufklärer wie Voltaire, Rousseau und andere verbreiteten tmrch ihre Schriften neue Ansichten über Religion und Staatsverfassung und untergruben dadurch den Glauben und die Sittlichkeit des Volks. Der glückliche Ausgang des nordame¬ rikanischen Freiheitskrieges, an welchem viele Franzosen teil¬ genommen hatten, entzündete bei vielen das Verlangen nach Frei¬ heit uud Gleichheit. Die Folge davon war, daß man sich in Frankreich nach einer andern Ordnung der Dinge sehnte uud die Thronbesteigung Lud¬ wigs XVI. mit Jubel begrüßte. Dieser war zwar eiu frommer und gutmütiger Fürst, aber zu schwach, um in den Stürmen einer so drohenden Zeit das Staatsschiff zu lenken. Er selbst lebte sehr einfach, konnte aber der Verschwendung am Hose nicht wehren, die unter seiner Gemahlin Marie Antoinette, der Tochter Maria Theresias, geführt wurde. So legte sich also auch unter dem „ersehnten" Ludwig XVI. die Unzufriedenheit des Volkes nicht. Um nun der großen Geldnot abzuhelfen, berief der König auf den Rat des Finanzministers Necker die Reichsstände nach Versailles, 1789. Es erschienen 300 vom Adel, 300 von der Geistlichkeit und 600 vom dritten Stande (Bürger und Bauern). Bald aber entstand in der Versammlung ein Streit, ob nach Kopsen oder nach den Ständen gestimmt werden sollte; Adel und Geistlichkeit trennten sich von den Bürgern, und diese beschlossen, nicht eher wieder auseinander zu gehen, als bis sie dem Lande eine neue Verfassung oder Kon¬ stitution gegeben und erklärten sich als konstituierende (verfassung¬ gebende) Nationalversammlung. Ein Herzog von Orleans, der nach der Krone strebte, veranlaßte Unruhen in Paris. Da nun Ludwig Truppen nach der Hauptstadt zog und gleichzeitig die Nach¬ richt von der Entlassung des vom Volke geehrten Ministers Necker eintras, so entstand ein Pobelaufstand in Paris. Die wütende Menge stürzte nach der Bastille, einem Staatsgefängnisse, machte die Besatzung nieder und zerstörte das Schloß. Dies war die erste That der Revolution. 2. Die Revolution bis zur Hinrichtung des Königs. Die Nationalversammlung hob indessen alle Vorrechte der Geistlichkeit und des Adels auf und erklärte die Freiheit und Gleichheit aller Bürger. Der Pöbel aber beging Mord- uud Greuelthaten an allen ihm verhaßten Personen. Viele Vornehme, sowie der größte Teil des Hofes Verließen schon jetzt das Land. Eine rohe -schar Von Männern und Weibern zog nach Versailles und zwang den König, mit nach Paris zu folgen. Auch die Nationalversammlung ging dorthin. In ihr bildeten sich jetzt zwei Parteien, die eine für das Königtum, die andere für die Republik. In Paris entstanden zahlreiche Klubbs von Abgeordneten, worin man vorher beriet, was man in der Nationalversammlung durchsetzen wollte. Die schlimmsten

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