Ferdinand Hirts neues Realienbuch: [Nr. 16]

Kerp, Heinrich; Kohlmeyer, Otto; Krausbauer, Theodor; Tromnau, Friedrich; Schiel, Adelbert; Waeber, Robert; Priewe, Hermann; Priewe, Robert; Schmidt, Hermann; Werner, Richard

Bibliographic data

Monograph

Persistent identifier:: PPN777226855

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-11179890

Title:: Denkfreund

Shelfmark:: RDH-I 18(18,1847)

Author:: Varentin
Cannabich, Johann Günther Friedrich
Dieffenbach, Ernst
Sackreuter, Carl Ludwig
Schlez, Johann Ferdinand

Place of publication:: Giessen

Publisher:: Heyer

Document type:: Monograph

Collection:: Textbooks for study of the natural and cultural world (Realienkunde),pre-1871

Publication year:: 1847

Edition title:: 18. Aufl.

Scope:: XII, 500 S.

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Subtitle:: ein Lehr- und Lesebuch für evangelische Schulen

Chapter

Title:: Fünfte Abtheilung. Das Gemeinnützigste aus der Naturlehre

Document type:: Monograph

Structure type:: Chapter

10 Naturbeschreibung. III die Äste und Zweige des Süßkirschbaums empor; dagegen hängen die Aste und besonders die jungen Zweige des Sauerkirschbaums oft peitschenförmig herab. Der Stamm erreicht eine Höhe von 15 na. Seine Rinde ist graubraun und glatt. Die Borke löst sich in Querstreifen ab. An wunden Stellen dringt brauner Saft aus dem Stamm, das Kirschgummi; das trocknet an der Luft und ist dann hellgelb und durchsichtig wie Bernstein. Die Zweige tragen Winterknospen, die das von ihnen umschlossene Leben vor der Kälte schützen. 2. Der Kirschbaum im Frühling. Im Frühling brechen die Knospen ans; aus ihnen entfalten sich Blüten und Blätter. Die Blätter haben eine eiförmig zugespitzte Fläche mit einem Netz von Adern und sind am Rande unregelmäßig ge¬ sägt. Die jungen Blätter sind zum Schutz vor Kälte gefaltet und wie mit einem Firnis über¬ zogen. Beim Süßkirschbaum stehen honigabsondernde Drü¬ sen am Blattstiel, beim Sauer¬ kirschbaum am Grunde der Blattflüche. Sie locken durch ihren Inhalt Ameisen an. Tausende dieser Tierchen be¬ leben den Kirschbaum. Wo sie Hausen, da weicht das Ungeziefer. Sie bilden eine Schntzwehr des Baumes. Die großen, weißen Blüten leuch¬ ten weithin und locken Bienen und andre Insekten zum Be¬ suche. Die Blumen duften und bieten den bestäubenden Insekten Honig in reicher Menge. Auch ungern ge¬ sehene Gäste kommen herbei: die Kirschfliege legt je ein Ei in noch nicht reife, sich eben erst färbende Kirschen, wodurch diese madig werden. 3. Der Kirschbaum im Sommer. Die süßen Kirschen reifen zuerst, später die sauern. Eine Freude ist es, einen mit farbigen Föten, weißen, dnnkelroten) Früchten dicht behangenen Baum zu betrachten, und jedermann liebt die wohlschmeckenden Kirschen. Auch Vögel (Spatzen, Stare und Kirschkernbeißer) finden sich ein und tragen die Frucht mit dem steinharten Kerne weithin; sie sorgen auf diese Weise für die Verbreitung der Pflanzen. Keimten alle Kirschen unter dem Baume, von dem sie stammen, so würden sie sich gegenseitig Luft, Licht und Nahrung wegnehmen, und die jungen Pflanzen könnten sich nicht entwickeln. Die harte Schale bietet zugleich einen guten Schutz für den Keimling. Der Kirschkern enthält ein starkes Gift. 6. Sauerkirsche. Vi- 1 Blühender Zweig, 2 Längsschnitt durch die Blume, 3 durch die Knospe, 4 Frucht, angeschnitten, 5 Steinkern mit Samen.

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