Badisches Realienbuch

Baas, Karl; Kahnmeyer, Ludwig; Schulze, Hermann

Bibliographic data

Monograph

Persistent identifier:: PPN791106268

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-12871893

Title:: Badisches Realienbuch

Shelfmark:: RD-II 1(151,14)-69

Author:: Baas, Karl
Kahnmeyer, Ludwig
Schulze, Hermann

Place of publication:: Bielefeld [u.a.]

Publisher:: Velhagen & Klasing

Document type:: Monograph

Collection:: Textbooks for study of the natural and cultural world (Realienkunde),imperial Germany

Publication year:: 1914

Edition title:: 151. - 160. Gesamt-Aufl.

Scope:: Getr. Zählung

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Subtitle:: enthaltend Geschichte, Erdkunde, Naturgeschichte, Physik, Chemie und Mineralogie

Chapter

Title:: Naturgeschichte

Document type:: Monograph

Structure type:: Chapter

III 98 sichtig. Da außerdem die Augen zur Seite des Kopfes liegen,, so geht er öfter gerade aus den Menschen los; er hält ihn vielleicht für einen Baumstamm. Da die Augenlider sehr kurz sind, so schläft er mit halbgeöffneten Augen. Hören aber kann er mit seinen langen „Löffeln" sehr gut, so daß er selbst im Schlafe die Gefahr merkt. 2. Kei der Mahl¬ zeit. Erst in der Dämmerstunde verläßt der Hase sein Lager, um seiner Nahrung nachzugehen. Diese besteht namentlich aus aufkeimendem Grase und Getreide, ansKohl, Rüben, Raps n. dgl. Wenn der Schnee die Felder bedeckt, kommt „Lampe" gern in die Kohlgärten und tut sich hier gütlich. In der Not aber stillt er seinen Hunger auch mit der Rinde junger Wald- und Obstbänine, wodurch er oft nicht unbedeutenden Scha¬ den anrichtet. Zum Abnagen der Rinde hat er sehr scharfe, meißelförmige Nage¬ zähne; 4 sitzen im Oberkiefer (2 große und dahinter 2 kleine) und 2 im Unterkiefer. Diese Zähne nutzen sich an der Schneide durch das Nagen bedeutend ab, wachsen aber von der Wurzel ans beständig nach. Fällt ein Nage- zahn aus, so wird der gegenüberstehende nicht mehr abgenutzt und oft so ver¬ längert, daß das Maul nicht mehr geschlossen werden kann. Dann muß der Hase sterben. Die gespaltene Oberlippe (Hasenscharte) erleichtert das Nagen. 3. 3n der Kinderstube. Hinterm Busche oder Dornenstrauch ist die Wiege der jungen Hüslein. Jede Häsin bekommt jährlich, März bis August, regelmäßig viermal Junge, im ganzen 8—10. Sie verweilt höchstens eine Woche bei den Kleinen; dann bleiben diese sich selbst überlassen. Nur von Zeit zu Zeit kommt sie zu den Jungen zurück, lockt sie durch eigentümliches Geklapper mit den Löffeln, die sie dabei zusammenschlägt, und säugt sie. In der Gefahr läßt sie die Jungen bald im Stiche. Doch hat man auch gesehen, daß sie sie gegen Raubvögel und Naben verteidigte. Der Hasenvater ist sehr streng; er gibt den Jungen öfter Maulschellen. Hasen im Rübenselde.

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