F. Hirts Realienbuch: [Nr. 11]

Nowack, Hugo; Paust, J. G.; Steinweller, F.; Sieber, Hermann; Rohn, R. A.

Bibliographic data

Multivolume work

Persistent identifier:: PPN646357409

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-6311668

Title:: F. Hirts Realienbuch

Editor:: Nowack, Hugo
Paust, J. G.
Steinweller, F.
Sieber, Hermann
Rohn, R. A.

Place of publication:: Breslau

Publisher:: Hirt

Document type:: Multivolume work

Collection:: Textbooks for study of the natural and cultural world (Realienkunde),imperial Germany

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Subtitle:: Stoffe für den Unterricht in den Realien in schulgemäßer Form ; in vier Ausgaben

Volume

Persistent identifier:: PPN791281612

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-13215991

Title:: [Nr. 11]

Shelfmark:: RD-II 15(1,03)-11

Editor:: Nowack, Hugo
Paust, J. G.
Steinweller, F.
Sieber, Hermann
Rohn, R. A.

Volume count:: Nr. 11

Place of publication:: Breslau

Publisher:: Hirt

Document type:: Volume

Collection:: Textbooks for study of the natural and cultural world (Realienkunde),imperial Germany

Publication year:: 1903

Edition title:: Größere Gesamtausg. (B), für evang. Schulen

Scope:: Getr. Zählung

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Chapter

Title:: Pflanzen- und Tierkunde

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Chapter

Chapter

Title:: A. Pflanzenkunde

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Chapter

36 Pflanzenkunde. der gemeine Hohlzahn; der verzweigte Stengel ist an den Gelenken knotig verdickt. Der ausgerandete Mittellappen der Unterlippe trägt an jeder Seite einen hohlen Höcker (Hohlzahn). Die gewiirzhaften Blüten des Lavendel werden als äußerliches Heilmittel und als Zusatz zu Räucherpulver benutzt. Zu den gewürzhaftesten Lippenblütlern gehört der Feldthymian, dessen Blätter als Küchengewürz benutzt werden. In Gärten Pflanzt man: Die Pfefferminze, deren eirunde Blätter mit gelben Öl¬ drüsen versehen sind. Die krause Minze, kleiner als die vorige, mit welligen, krausen Blättern. Das Pfeffer- oder Bohnenkraut, ein bekanntes Küchenkraut, das frisch und getrocknet als Gewürz an Schnittbohnen gethan wird. Der Majoran (Wurstkraut) dient wegen seines gewürzhaften Geruches ebenfalls als Küchengewürz. Der gemeine Ros¬ marin, ein immergriiner Strauch, riecht stark balsamisch und kampferartig und dient als äußeres Arzneimittel. Die Blätter des Gundermann werden zu Kräutersuppen benutzt. Den Lippenblütlern ähnlich sind die Skrofelkräuter. Zu ihnen gehören: Der gelbe und rote Fingerhut, Giftpflanzen; letzterer als Zierflanze in Gärten; das Wollkraut oder die Königskerze, deren gelbe Blüten zu Theeaufguß dienen; die verschiedenen Ehrenpreisarten, deren blaue Blüten radförmig sind; Kronenröhre kurz; Saum ungleich 4teilig, 2 Staubblätter. § 44. Der Ackerschachtclhalm, Kannenkraut, wächst als Unkraut auf dem Acker. Der ausdauernde, gegliederte Wurzelstock kriecht unter der Erde hin und treibt alljährlich neue Seitenzweige, so daß es fast unmöglich ist, denselben auszurotten. Aus dem Wurzelstock erheben sich im März und April viele 30oui hohe, hohle Fruchtschäfte, die in regelmäßigen Abständen im Innern mit Scheidewänden versehen sind und an den Gelenken von brättnlichen Scheiden umgeben sind, welche die Stelle der Blätter vertreten. Am Ende jedes Schaftes steht ein Zapfen, der an der Oberfläche eine An¬ zahl regelmäßiger sechseckiger Felderchen zeigt. Später trennen sich die Felderchen ein wenig voneinander und man sieht, daß jedes von einem sechseckigen Schildchen gebildet wird, unter welchem eine Anzahl kleiner Kapseln sitzen, die zur Zeit der Reife einen feinen Staub verstreuen, der mit dem Blumenstand der anderen Pflanzen Ähnlichkeit hat. Aus diesen Stäubchen (Sporen genannt) entwickeln sich neue Pflanzen. Später kommen aus dem Wurzelstock des Schachtelhalmes noch andere, grüne und verästelte Stengel, die keine Frucht entwickeln; dieselben sind gegliedert und an den Scheidewänden mit Blattscheiden versehen. Die Äste, welche in Quirlen aus den Knoten entspringen, sind ganz ähnlich gebildet wie der Hanptstengel. Verbrennt man einen solchen Stengel, so bleibt seine Form in der Asche erhalten, denn er enthält eine große Menge Kieselerde. Dem Gehalt an Kieselerde ist auch die Schärfe der Oberfläche bei dem Schachtelhalme zu¬ zuschreiben, und deshalb wird er als Scheuerkraut benutzt. § 45. Der gemeine Löwenzahn, Butterblume, in manchen Gegenden auch „Maiblume" genannt, findet sich überall auf Wiesen und Grasplätzen und färbt mit seinen Blütenkörbchen oft ganze Flächen gelb, bis er von den Wiesengräsern allmählich verdrängt wird. Zuweilen wuchert er zum Nach¬ teile des Grases in solcher Menge, daß man ihn ausrotten muß (durch Be¬ streuen mit Salz). Die braungelbe, möhrenförmige Pfahlwurzel dringt tief in den Boden ein und treibt immer wieder neue Pflanzen, wenn man sie auch absticht. Die langen Wurzelblätter sind schrotsägeförmig, im unteren

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