Geschichte der Israeliten von den urältesten Zeiten bis auf die Gegenwart

Ehrmann, Daniel

Bibliographic data

Monograph

Persistent identifier:: PPN816590044

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-14336020

Title:: Neues Realienbuch für Schule und Haus

Shelfmark:: RD-II 35(1,10)

Editor:: Kamp, Kaspar (25.03.1853-)

Place of publication:: Bochum

Publisher:: Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.

Document type:: Monograph

Collection:: Textbooks for study of the natural and cultural world (Realienkunde),imperial Germany

Publication year:: 1910

Edition title:: Ausg. A, für kath. Schulen, 20. - 40. Tsd.

Scope:: XV, 531 S.

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Subtitle:: mit zahlreichen Bildern, Karten und Plänen

Chapter

Title:: Geographie

Document type:: Monograph

Structure type:: Chapter

2* 34. Indäa unter den römischen Kaisern Augustus und TCi— berius. Kaiser Augustus schickte einen Legaten nach Judäa, um zum Zwecke der Besteuerung die Vermögensschätzung der Einwohner vornehmen zu lassen. Diese Maßregel brachte das Volk in Aufregung, doch, vom Hohe— priester zur Ruhe ermahnt, fügte es sich; nur eine Klasse niedriger Menschen, die unter dem Deckmantel der Freiheit alle Schlechtigkeiten begingen, stifteten Unruhen. Diese sogenannten Freiheitsmänner, die ihr An— führer, Judas der Gaulonite, zu einer religiösen Sekte heranbildete, brachte in der Folge großes Unheil über Judäa, sie führten das Volk zur offe— nen Empörung gegen die Römer. Unter dem Kaiser Tiberius wurde Pilatus als römischer Statthalter in Judäa eingesetzt. Als dieser mit seinen Legionen in Jerusalem einziehen wollte, empörte sich das Volk, wegen des Bildnißes des Kaisers, das sich auf den Fahnen befand. Da Pilatus sah, daß das Volk den Widerstand auf's Aeußerste treibe und sogar sein Leben preisgab, gab er nach, und ließ die Fahnen nach Cäsarea bringen. Wegen eines Baues am Tempel, den Pilatus vornehien ließ, entstand eine neue Empörung, wobei sehr viele Juden getödtet wurden; auch einen Aufstand der Samaritaner dämpfte der Statthalter mit blu— tiger Grausamkeit. Die Tyranneien des Pilatus waren unerträglich. Die Römer führten Klage bei Vitellius, dem römischen Prokurator in Syrien, unter dem die Statthalter von Judäa standen. Vitellius schickte den Pilatus nach Rom, wo dieser sich gegen die wider ihn erhobenen Anklagen vertheidigen sollte; bevor er jedoch Rom erreichte, war Tiberius gestorben. Pilatus nahm sich später selbst das Leben. 35. Aagrippa. Agrippa, Sohn des Aristobul, Enkel des Herodes und der Mariamne, sebte zu Rom, und war mit Drusus, dem Sohne des Kaisers Tiberius, innigst befreundet. Seine Verschwendung und seine Freigebigkeit machten ihn ganz arm; er kam in große Schulden und fiel Wucherern in die Hände; er mußte nach Drusus Tode Rom verlassen, kehrte aber später mit neuen Geldmitteln verfehen dahin zurück. Auf die Anklage eines seiner Diener, den er wegen eines Diebstal's verfolgte, daß er sich feind— selig über den Kaiser geäußert habe, wurde er eingekerkert und in Ketten gelegt; doch erfuhr er auf Fürbitte der Antonia, Witwe des Drusus, bald eine mildere Behandlung in der Gefangenschaft. Als Cajus Caligula römischer Kaiser wurde, befreite er Agrippa aus der Gefangenschaft, setzte ihm die königliche Krone auf, und verlieh ihm zwei Tetrarchien in Palästina. Agrippa kehrte nach Judäa zurück, das sich nun wieder für kurze Zeit, wenigstens scheinbar, eines eigenen Königs erfreute. Agrippa zewann durch sein freundliches Benehmen, durch seine Wohlthätigkeit, be— sonders aber dadurch, daß er nach den religiösen Vorschriften des Juden— thums lebte, die Liebe des Volkes. Seine, an den Tetrarchen Herodes derheiratete Schwester Herodias, auf das Glück ihres Bruders neidisch, beredete ihren Gatten mit ihr nach Rom zu reisen, und Agrippa beim Kaiser anzuklagen. Herodes gab nach längerem Zögern ihrem Wunsche nach; doch die Briefe, die Agrippa an den Kaiser schrieb, hatten mehr

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