Deutsches Lesebuch für höhere Lehranstalten: [Obertertia, [Schülerband]]

Scheel, Willy; Hopf, Jakob; Paulsiek, Karl

Bibliographic data

Multivolume work

Persistent identifier:: PPN631216324

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-6884401

Title:: Erzählungen aus der Alten Geschichte

Author:: Stacke, Ludwig

Place of publication:: Oldenburg

Publisher:: Stalling

Document type:: Multivolume work

Collection:: History textbooks,pre-1871

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Volume

Persistent identifier:: PPN816590435

URN:: urn:nbn:de:0220-gd-13848117

Title:: Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form

Shelfmark:: HCG-II 20(10,1873)-1

Author:: Stacke, Ludwig Christoph (28.05.1817-XX.XX.1906)

Volume count:: Theil 1

Place of publication:: Oldenburg

Publisher:: Stalling

Document type:: Volume

Collection:: History textbooks,imperial Germany

Publication year:: 1873

Edition title:: 10. Aufl.

Scope:: VIII, 244 S., [1] gef. Bl.

Copyright:: Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung

Language:: German

Chapter

Title:: XVI. Miltiades, oder die Schlacht bei Marathon

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Chapter

4 Sprach Reineke: „Ohm, ihr treibt wohl Spott?" „Das tu’ ich nicht (sprach Braun), bei Gott!" „Ist denn der Honig euch so lieb (Sprach Reineke, der rote Dieb), 105 So wißt, es wohnt kaum eine Meil' Von hier der Bauer Rustifeil, Bei dem ihr euch wohl auf ein Jahr Damit versorgen könnt, fürwahr." „Führt mich zu ihm, mein Ohm (sprach Braun); 110 Ich dien' euch gerne wieder, traun. Sollt' ich mich satt in Honig essen, So müßt man mir ihn reichlich messen." „Kommt mit (sprach Reinke) auf die Fahrt! Ein Schelm, der seinen Honig spart. 115 Zwar wird's mir etwas snn'r, zu gehen, Doch sollt ihr meinen Eifer sehen Und wie ich stets mit Herz und Sinn Vor andern euch ergeben bin. Mit niemand mein' ich es so bieder; 120 Ich weiß, ihr dient mir gern auch wieder, Wenn meine Feinde in diesen Tagen Am Hofe mich aus Neid verklagen. Ihr sollt euch recht mit Honig mästen. Und (merkt's euch) von dem aller¬ besten 125 Hab' ich euch eure volle Tracht (Er meinte Prügel) zugedacht." „Möcht' cs (dacht' Reinke) mir ge¬ lingen, Dich recht zum Honigmarkt gii brin¬ gen!" Deswegen log der Schalk so sehr; 130 Und gläubig gab ihm Braun Gehör. Sie kamen zu des Bauern Zaun, Und höchlich freute sich Herr Braun; Doch sollt' ihm bald der Spaß ver¬ gehn, Wie manchem Toren oft geschehn. Der Abend war herangekommen, 135 Und Reinke hatte wahrgenommen, Daß Rustifeil in seinem Bette Sich schon zur Ruh' begeben hätte. Es war des DörfchensZimmermann; Ein Eichentrumm, den er begann 140 Zu spalten, lag schon halb gekloben Auf seinem Hof; es steckten oben Zwei glatte Keile in dem Staunn, Die Reinke wohl in Obacht nahm; Die Spalte klafft' an einer Seite 145 Fast bis zu einer Ellen Weite. „Ohm (sprach der Schelm), seht diesen Baum; Was in ihm steckt, das träumt euch kaum: Er hält mehr Honig, als ihr glaubt. Steckt nur recht tief hinein das 150 Haupt; Nehmt aber nicht zu viel des Süßen, Daß ihr's nicht müßt mit Leibweh büßen." „Ich danke sehr für den Bericht (Sprach Braun), doch Warnung brauch' ich nicht; Ich bin kein Freund vom Übermut, 155 Maß ist in allen Dingen gut." Kurz, blindlings ließ sich Braun zum Toren Gebrauchen; denn bis an die Ohren Steckt in den Trumm sein Haupt der Gauch, Und beide Vordertatzen auch. 160 Aus sprang der Fuchs und zog in Eile Heraus die beiden glatten Keile; Da steckte Braun, der dumme Tropf,

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