fullscreen: Deutsche Geschichte in Verbindung mit den Hauptmomenten der baierischen Geschichte

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7. Welche Bewegungen fanden in Baiern im 7. und 8. Jahr¬ 
hundert statt? 
Mit König Dagobert, der 626 die baierischen Gesetze auf¬ 
schreiben ließ. endet die Reihe der tüchtigen Frankenkönige aus 
dem Hause Klodwig's. Reichsteilungen und innere Befehdungen, 
Kraftlosigkeit und Ratlosigkeit der Herrscher machten es möglich, 
daß sich Baiern 630 der Abhängigkeit entzog und frei blieb, 
bis 725 innere Uneinigkeit im baierischen Herzogshaus die Ein¬ 
mischung des fränkischen Hausmeiers Karl Martell und die neue 
Abhängigkeit vom Frankenreiche herbeiführte. 
8. Was versteht man unter Hausmeiern? 
Im Frankenreiche hatte sich mit der Zeit ein Dienstadel 
aus obersten Militär- und Verwaltungsbeamten gebildet, welche 
ihre Würden und die damit verbundenen Lehen erblich zu machen 
wußten. Zu diesen gehörten auch die Hausmeier. Anfangs 
hatten sie als Hofbeamte nur für die königliche Haushaltung 
zu sorgen; später wurden sie vom Adel als Vertreter des Lan¬ 
des gegen Willkürakte der Könige diesen an die Seite gesetzt 
und dehnten ihre Befugnisse zur Zeit der Reichsteilungen und 
der schwächlichen Könige in den geteilten Reichen so weit aus, 
daß zuletzt die Könige nur noch den Namen, sie selbst aber Macht 
und Rechte von Königen hatten. Dadurch, daß sie die Reichs¬ 
einheit wiederherstellten, kräftigten sie das Reich so, daß es äußere 
Gefahren mit Glück abwehren konnte. 
9. Von welcher Seite her drohte damals die größte 
Gefahr? 
Diß größte auswärtige Gefahr drohte von Seite der Araber. 
Dieses noch von keinem Eroberer, nicht einmal von den Römern 
unterjochte Volk hatte 622 in Muhamed einen Religionsstifter 
erhalten, der es vom Heidentum zum Glauben an einen Gott 
(Allah) bekehrte und ihm die Ausbreitung dieses Glaubens (Is¬ 
lam) zur Hauptpflicht machte. Seine Nachfolger, die Kalifen, 
kamen dieser Verpflichtung mit Feuer und Schwert nach, unter¬ 
warfen ihrer Herrschaft ganz Westasien, nahmen den Oströmern 
ihre Besitzungen im und am Mittelmeer bis zur Meerenge von 
Gibraltar, überschritten diese, machten 711 durch die Schlacht 
bei Xeres de la Frontera dem Westgothenreiche in ganz 
Spanien (außer int Gebirg) ein Ende *) und drangen in Frank- 
*) Von da an verliert sich Name und Volk der Westgothen unter den 
christlichen Bewohnern Spaniens.
	        
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