Full text: [Teil 3 = Quarta, [Schülerband]] (Teil 3 = Quarta, [Schülerband])

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41. Der Schieferdecker. 
unten stehn und sieht herauf; der Schieferdecker und sein Fahr¬ 
zeug sind nichts Neues mehr. Die Kinder greifen wieder zu 
ihren alten Spielen. Die Dohlen gewöhnen sich an ihn; sie 
sehen ihn für einen Vogel an, wie sie sind, nur größer, aber 
friedlich wie sie; und die Wolken hoch oben am Himmel haben 
sich nie um ihn gekümmert. Die Damen neiden ihm die Aus¬ 
sicht. Wer konnte so frei über die grüne Ebene hin sehen und 
wie Berge hinter Bergen hervorwachsen, erst grün, dann immer 
blauer, bis wo der Himmel, noch blauer, sich ans die letzten 
stützt! Aber er kümmert sich so wenig um die Berge, wie die 
Wolken sich mn ihn. Tag fiir Tag hantiert er mit Flickeisen 
und Klane, Tag fiir Tag hämmert er Schiefer zurecht und Nägel 
ein, bis er fertig ist mit hämmern und nageln. Eines Tages 
sind Mann, Fahrzeug, Leiter und Rüstung verschwunden. Das 
Entfernen der Leiter ist so gefährlich als ihre Befestigung; aber 
es faltet niemand unten die Hände, kein Mund rühmt des Mannes 
That zwischen Himmel und Erde. Die Krähen wundern sich 
eine ganze Woche lang; dann ist's, als hätten sie vor Jahren 
von einem seltsamen Vogel geträumt. Tief unten lärmt noch 
das Gewühl der Wanderer der Erde, hoch oben gehen noch die 
Wanderer des Himmels, die stillen Wolken, ihren großen Gang; 
aber niemand mehr umfliegt das steile Dach, als der Dohlen 
krächzender Schwarm.
	        
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