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sie nur so oder so aussähen!" dachte er. „Wenn ihnen nur auch
recht viel fehlt, damit ich ihnen recht viel Gutes erweisen kann!"
Doch nahm er, wenn keine Deutsche da waren, auch mit Franzosen
vorlieb und erleichterte ihnen, bis sie weiter geführt wurden, ihr
Elend nach Kräften. jf
7. Diesmal aber,' und als er mitten unter so viele Landsleute,
auch Darmstädter und andere, hineinrief: „Sind keine Deutsche da?"
— er mußte zum zweitenmal fragen, denn das erstemal konnten sie
vor Staunen und Ungewißheit nicht antworten, sondern das süße
deutsche Wort im fremden Lande verklang in ihren Ohren wie ein
Harfenton — und als er hörte: „Deutsche genug!" und von jedem
erfragte, woher er sei, — er wär mit Mecklenburgern oder Kur¬
sachsen auch zufrieden gewesen, aber einer sagte: „Von Mannheim
am Rheinstrom," als wenn der Schneider nicht vor ihm gewußt
hätte, wo Mannheim liegt, der andere sagte: „Von Bruchsal," der
dritte: „Von Heidelberg," der vierte: „Von Gochsheim," da zog
es wie ein warmes, auflösendes Tauwetter durch den ganzen
Schneider hindurch. „Und ich bin von Breiten," sagte das herr¬
liche Gemüte, „Franz Anton Egetmeier von Breiten," wie Joseph
in Ägypten zu den Söhnen Israels sagte: „Ich bin Joseph, euer
Bruder," — und die Tränen der Freude, der Wehmut und heiligen
Heimatliebe traten allen in die Augen, und es war schwer zu sagen,
ob sie einen freudigern Fund an dem Schneider oder der Schneider
an seinen Landsleuten machte, und welcher Teil am gerühr-
testeN war.
8. Jetzt führte der gute Mensch seine teuern Landsleute in:
Triumph in seine Wohnung und bewirtete sie mit einem erquicklichen
Mahl, wie in der Geschwindigkeit es aufzutreiben war. Jetzt eilte
er zum Statthalter und bat ihn um die Gnade, daß er seine Lands¬
leute in Pensa behalten dürfe. „Anton, sagte der Statthalter,
wann hab ich Euch etwas abgeschlagen?" Jetzt lief er in der
Stadt herum und suchte für diejenigen, welche in seinem Hause
nicht Platz hatten, die besten Quartiere aus. Jetzt musterte er
seine Gäste, einen nach dem andern. „Herr Landsmann, sagte er
zu einem, mit Eurem Weißzeug sieht's windig aus; ich werde
Euch für ein halbes Dutzend neuer Hemder sorgen." „Ihr braucht
auch ein neues Röcklein," sagte er zu einem andern; „Eures kann
noch gewendet und ausgebessert werden," zu einem dritten, und so
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