Full text: [Stufe 5 = Schulj. 7 u. 8] (Stufe 5 = Schulj. 7 u. 8)

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ist es in der Mission, was die Kasernen und Exerzierplätze für 
unsere Soldaten sind, das sind für die Glaubensboten die Missions¬ 
häuser, in welchen sie 4—6 Jahre lang in alledem unterwiesen 
werden, was sie später einmal zur gesegneten Ausrichtung ihres Be¬ 
rufes auf dem Missionsfelde nötig haben. Auch Deutschland zählt 
ungefähr ein Dutzend solcher Mifsionsanstalten, von denen uns 
Reußenländern das Leipziger Missionshaus räumlich und auch 
fönst am nächsten liegt; denn die Missionsgaben, die wir in 
unserm Fürstentum sammeln, fließen in die Rasse der Leipziger 
evangelisch - lutherischen Missionsgesellschaft, welche unter dem 
Tamulenvolke in Südindien und den Negerstämmen Ostafrikas 
Christengemeinden sammelt. 
Auch im neuen Jahrhundert gilts, im Gehorsam gegen des 
Herrn Missionsbefehl das Werk der Heidenbekehrung mit allen 
Kräften getrost weiterzutreiben. Noch sind von den f587 Millionen 
Menschenkindern, die jetzt auf Erden wohnen, erst 530 Millionen 
Ehristen geworden. Da wollen wir denn fleißig beten und willig 
unsere Gaben opfern, auf daß der Herr immer mehr Arbeiter in 
seine Ernte senden und den seligen Tag herbeiführen möge, da eine 
Herde und ein Hirte sein wird. Kurze. 
180. Deutschland« Weltverkehr. 
Das 19. Jahrhundert hat für die deutsche Schiffahrt die ge¬ 
waltigsten Umgestaltungen gebracht: von der Segelschiffahrt zur 
Verwendung der Dampfkraft; von der früher vorwiegenden 
Küstenfahrt in der Ostsee zum Kreuzen aller Meere; von ge¬ 
legentlichen Frachtfahrten zur Einrichtung regelmässiger 
Passagier- und Fracht-Dampferlinien. 
Im Anfange des Jahrhunderts wurde die deutsche Schiffahrt 
durch die von Napoleon eingeführte Kontinentalsperre schwer 
geschädigt. Nach den Befreiungskriegen entwickelte sich das 
deutsche Seewesen erst langsam wieder. Bis nach 1850 war 
die Ostsee, der jetzt nur 1j8 der deutschen Handelsflotte angehört, 
die Heimat für die Mehrzahl aller deutschen Schiffe. Die Fahrt 
auf freiem Meere war für sie, die nicht wie die Engländer und 
Franzosen von Kriegsschiffen beschützt wurden, durch die Baub¬ 
schiffe der nordafrikanischen Seeräuber-Staaten sehr gefährdet. 
Bis zur Elbmündung durften sich diese Seeräuber gelegentlich 
vorwagen. Kein Wunder, dass in England, Frankreich und
	        
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