Full text: [Teil 2, [Schülerband]] (Teil 2, [Schülerband])

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127. Erklärung zweier Sprichwörter. 
formen. Wer also Eisen schmieden will, der muß dies thun, wenn 
es glüht; sobald es wieder abgekühlt ist, wird es hart und unbiegsam 
wie vordem. Das Sprichwort will aber nicht bloß eine Regel für 
Schmiede sein, es hat auch einen allgemeinen Sinn. Wie der Schmied 
den rechten Zeitpunkt für das Schmieden wohl beachten soll, damit 
das Eisen sich seinem Willen füge, so ermahnt das Sprichwort jeden, 
bei allen seinen Geschäften und Arbeiten den rechten Augenblick zur 
Ausführung nicht vorübergehen zu lassen, damit er sich nicht hernach 
vergebens abmühe und vielleicht gar nichts erreiche. Will ein Schisser 
mit seinem Schiffe aus dem Hasen fahren, so soll er es bei günstigem 
Winde thun. Der Baum wird leicht gebogen, solange er noch zart 
ist. In den jungen Jahren bietet sich uns am meisten Gelegenheit 
zum Lernen, darum frisch und flugs in der Jugend gearbeitet. 
Nicht immer freilich ist der geeignete Zeitpunkt leicht zu erkennen. 
Da heißt es denn nachdenken und aufmerken. Glauben wir aber 
nach reiflicher Überlegung den rechten Augenblick zum kräftigen Handeln 
erfaßt zu haben, dann müssen wir auch vorwärts gehn. „Frisch ge- 
wagt, ist halb gewonnen." ^ 3
	        
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