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Als jedoch tausend Jahre vergangen waren, klirrte der grosse
eiserne Riegel am Tor, und Petrus trat ein. „Nun,“ fragte er,
„wie gefällt es dir?“ Da ward der reiche Mann bitterböse:
„Wie mir's gefällt? Schlecht gefällt mir's; ganz schlecht, so
schlecht, wie es einem nur in so einem nichtswürdigen Schlosse
gefallen kann! Wie kannst du dir nur denken, dass man es hier
tausend Jahre aushalten kann! Man hört nichts, man sieht nichts;
niemand bekümmert sich um einen. Nichts als Lügen sind es
mit euerm vielgepriesenen Himmel und mit eurer ewigen Glück—
10 seligkeit. Eine ganz erbärmliche Einrichtung ist es!“
Da blickte ihn Petrus verwundert an und sagté: „Du weilst
wonhl gar nicht, wo du bist? Du denkst wohl, du bist im Himmel?
In der Hölle bist du. Du hast dich ja selbst in die Hölle
gewünscht. Das Schloss gehört zur Hölle.“ — „Zur Hölle?“
is wiederholte der Reiche erschrocken. „Das hier ist doch nicht die
Hölle? Wo sind denn der Teufel und das Feuer und die Kessel?“
„Du meinst wohl,“ entgegnete Petrus, dals die Sünder jetzt immer
noch gebraten werden wie früher? Das ist schon lange nicht mehr
s0. Aber in der Hölle bist du, verlass dich darauf, und zwar recht
20 tief drin, so dass du einen schon dauern kannst. NMit der Zeit
wirst du's wohl selbst inne werden.“
Da fiel der reiche Mann entsetzt rückwärts in seinen Großs-
vaterstuhl, hielt sich die Hände vors Gesicht und schluchzte:
„In der Hölle, in der Hölle! Ich armer, unglücklicher Mensch, was
2 soll aus mir werden?“ Aber Petrus machte die Tür auf und ging
fort, und als er den eisernen Riegel wieder vorschob, hörte er
drinnen den Reichen immer noch schluchzen: „In der Hölle,
in der Hölle!l Ich armer, unglücklicher Mensch, was soll aus
mir werden?“ —
Und wieder vergingen hundert Jahre und aber hundert, und
die Zeit ward dem reichen Manne so entsetzlich lang, wie niemand
es sich auch nur denken kann. Und als das zweite Tausend zu
Ende kam, trat Petrus abermals ein. ,Achl“ rief ihm der reiche
Mann entgegen, „ich habe mich so sehr nach dir gesehnt! Ich
bin sehr traurigl Und so wie jetzt soll es immer bleiben? die
ganze Ewigkeit?“ Und nach einer Weile fuhr er fort: „Heiliger
Petrus, wie lang ist wohl die Ewigkeit?“ Da antwortete Petrus:
„Wenn noch zehntausend Jahre vergangen sind, fängt sie an.“
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