Full text: Für Seminarvorbereitungsanstalten und Fortbildungsschulen (Bd. 1 = Vorstufe, [Schülerband])

Neptunische Bildungen. 
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Nach einer ändern Ansicht sollen die Steinkohlen, wenigstens 
theilweise, aus Ansammlungen vermoderter Meerespflanzen an ver¬ 
schiedenen Orlen hervorgegangen sein. Neuerdings hat namentlich 
Fr. Mohr*) die Ansicht vertheidigt, dass die Steinkohlen die 
Reste im Meere versunkener urwelllicher Meerespflanzen seien, 
welche an einem anderen Orte, als wo sie gewachsen, abgelagert 
wurden. Die in den Steinkohlen aufgefundenen Reste von Land- 
pflanzen werden als unwesentlich und zufällig angesehen. 
3) Formation des Kohlenkalksteins, charakterisirt 
durch einen dichten, grauen, schwarzen, häufig auch bunten 
Kalkstein, meist von Spat hadern durchzogen, enthält auch Mer¬ 
gel und Schieferthon. Ueberreste von Schalthieren. 
4) Formation des alten rothen Sandsteins, ein 
grobes Conglomerat mit Quarzstücken und Glimmer, nicht reich 
an Versteinerungen. 
IX. Grauwacken - Gruppe. 
Das Hauptglied dieser Gruppe ist der frfauwacken- 
sandstein, ein fester, grauer Sandstein, meist mit Tlion- 
schiefermasse verbunden, weit verbreitet in Europa und anderen 
Welttheilen, häufig in grosser Mächtigkeit auftretend Wenn die 
Schieferung deutlich auftritt, wird er Grauwackenschiefer 
genannt. Ein anderes Glied dieser Gruppe ist der Grau wacken¬ 
kalk stein, eine compakte Masse, zum Theil kryslallinisch, 
reich an Versteinerungen. Der Grauwackenschiefer enthält auch 
Glanzkohle (Anthracit), namentlich in England. Die unteren 
Schichten der Grauwacke sind verhältnissmässig arm. die oberen 
dagegen stellenweise reich an Versteinerungen. Es finden sich 
namentlich Mollusken, Radiarien, Zoophyten, Fische und liebte 
von kiebs- und asselartigen Thieren oder sogenannte Trilobilen. 
Man nennt auch, wenigstens in England und Frankreich, die 
obere oder jüngere Grauwacke die devonischen (von der engl. 
Gralsch. Devonshire), die untere Grauwacke die silurischen 
Schichten, nach einer Gegend in England benannt, wo Iriiher 
die Siluren wohnten. 
Die Gi uppen VIII. IX. bilden die sog. Uebergangsgebirge. 
*) Geschichte der Erde etc. 1866. S. 82 tr., S. 120 I'.
	        
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